Medien-Apartheid in Toronto
Die konservative kanadische Regierung unter Premierminister Harper hat die zivilgesellschaftlichen Organisationen – NGOs, Gewerkschaften, Studentenverbände, Blogger und alle anderen kritischen Stimmen – in ein “alternatives Medienzentrum” verbannt, um sie von den über 2000 Medienvertretern, die in Toronto zu den Gipfeln akkreditiert sind, zu isolieren. „Medien-Apartheid“ nennt das Kumi Naidoo, der Kovorsitzende der weltweiten Aktion gegen Armut (GCAP) und Exekutivdirektor von Greenpeace International. Kein G8-Gipfel in der jüngsten Zeit habe unabhängige und kritische Stimmen so stark eingeschränkt wie Kanada hier in Toronto. Dies sei umso verwerflicher als Harper zugleich einen „Business 20“ (B20) mit Spitzenvertretern der Wirtschaft um sich geschart habe.
Bei den letzten G8-Gipfel, darunter in Großbritannien, Russland, Japan, Deutschland und Italien, hatten NGO-Vertreter keine Probleme, an Medienausweise zu kommen, die Zugang zu den Medienzentren verschaffen. In Toronto ist das „alternative Medienzentrum“ jetzt durch einen 12 Fuß hohen Zaum von den Journalisten getrennt. Nur einige NGOs schafften es bis in die offizielle Pressehalle. Gegen die Restriktionen haben folgende Gruppen protestiert: Make Poverty History/At the Table, Canadian Federation of Students, GCAP South Africa, Global Call to Action Against Poverty (GCAP), Greenpeace International, Oil Change International, Oxfam, Global Health Council, WWF International, Actionaid, Climate Action Newtork/Reseau Action Climat Canada und Halifax Initiative.
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