6. Juni 2012

Afrikanische Entwicklungsbank im Fahrwasser der G8


Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) hat auf ihrer Jahrestagung letzte Woche in Arusha/Tansania bewiesen, dass sie die Vorgaben der Gruppe der 8 (>>> G8: Kampf gegen den Hungeroder Doing Business?) buchstabengetreu umzusetzen weiß. Getreu der Losung ihres Präsidenten Donald Kaberuka „Der (G8-)Gipfel handelte vom Wachstum, und Wachstum beginnt in Afrika mit der Landwirtschaft“ hat sie einen auf Agribusiness-Investitionen zugeschnittenen „Fonds der Fonds“ ins Leben gerufen. Die Initiative soll private Investitionen in nie dagewesener Größenordnung auf dem afrikanischen Kontinent mobilisieren.

Der „Fonds der Fonds“ versteht sich als „transformative Initiative“, die die Ernährungssicherheit des Kontinents durch die Entfesselung des bislang unberührten Potentials der afrikanischen Landwirtschaft für das Agribusiness verbessern will. Er soll im Einklang mit einem ökologischen und sozialen Managementsystem arbeiten, das die AfDB derzeit in Zusammenarbeit mit dem WWF entwickelt. Gleichzeitig betont die Bank jedoch, dass sich die Initiative auf gemeinsamer Linie mit der AfDB-Strategie zur Unterstützung der Privatsektor-Entwicklung befindet und die „African Agribusiness and Agro-industries Development Initiative“ (3ADI) ergänzen soll, in der die AfDB mit der FAO und UNIDO zusammenarbeitet.

Das alles klingt allzu sehr nach agroindustrieller Großwirtschaft, als dass man daran glauben könnte, hier würde der Weg zu einer angepassten und nachhaltigen Landwirtschaft beschritten, in deren Mittelpunkt die Interessen von Kleinbauern und LandarbeiterInnen stehen. Wie die auf dem jüngsten G8-Gipfel verabschiedete New Alliance for Food Security and Nutrition ist der „Fonds der Fonds“ nicht nur privatsektorlastig, sondern auf die Zusammenarbeit mit den internationalen Agrarkonzernen aus. Wessen Interessen sich dabei wohl letztlich durchsetzen werden? Nach Aussagen der Initiatoren geht es um die „Förderung innovativer, ökologisch nachhaltiger Ansätze in der Wertschöpfungskette des Agribusiness“. Vielleicht geht es aber auch nur um die bessere Einordnung des afrikanischen Agrarpotentials in diese Kette. Inwertsetzung wird dies auch genannt.

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