Afrikanische Entwicklungsbank im Fahrwasser der G8
Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) hat auf ihrer Jahrestagung letzte Woche in Arusha/Tansania bewiesen, dass sie die Vorgaben der Gruppe der 8 (>>> G8: Kampf gegen den Hungeroder Doing Business?) buchstabengetreu umzusetzen weiß. Getreu der Losung ihres Präsidenten Donald Kaberuka „Der (G8-)Gipfel handelte vom Wachstum, und Wachstum beginnt in Afrika mit der Landwirtschaft“ hat sie einen auf Agribusiness-Investitionen zugeschnittenen „Fonds der Fonds“ ins Leben gerufen. Die Initiative soll private Investitionen in nie dagewesener Größenordnung auf dem afrikanischen Kontinent mobilisieren.
Der
„Fonds der Fonds“ versteht sich als „transformative Initiative“, die die
Ernährungssicherheit des Kontinents durch die Entfesselung des bislang
unberührten Potentials der afrikanischen Landwirtschaft für das Agribusiness verbessern
will. Er soll im Einklang mit einem ökologischen und sozialen Managementsystem
arbeiten, das die AfDB derzeit in Zusammenarbeit mit dem WWF entwickelt.
Gleichzeitig betont die Bank jedoch, dass sich die Initiative auf gemeinsamer
Linie mit der AfDB-Strategie zur Unterstützung der Privatsektor-Entwicklung
befindet und die „African Agribusiness and Agro-industries Development
Initiative“ (3ADI) ergänzen soll, in der die AfDB mit der FAO und UNIDO
zusammenarbeitet.
Das
alles klingt allzu sehr nach agroindustrieller Großwirtschaft, als dass man
daran glauben könnte, hier würde der Weg zu einer angepassten und nachhaltigen
Landwirtschaft beschritten, in deren Mittelpunkt die Interessen von Kleinbauern
und LandarbeiterInnen stehen. Wie die auf dem jüngsten G8-Gipfel verabschiedete
New Alliance for Food Security and Nutrition ist der „Fonds der Fonds“ nicht
nur privatsektorlastig, sondern auf die Zusammenarbeit mit den internationalen
Agrarkonzernen aus. Wessen Interessen sich dabei wohl letztlich durchsetzen
werden? Nach Aussagen der Initiatoren geht es um die „Förderung innovativer,
ökologisch nachhaltiger Ansätze in der Wertschöpfungskette des Agribusiness“.
Vielleicht geht es aber auch nur um die bessere Einordnung des afrikanischen
Agrarpotentials in diese Kette. Inwertsetzung wird dies auch genannt.
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