Über 10.000 Menschen haben innerhalb einer Woche den Schweizer
Bundesrat aufgefordert, endlich konkrete Schritte zu unternehmen, damit
Schweizer Konzerne weltweit die Menschenrechte und Umweltstandards einhalten
müssen. Die Koalition „Recht ohne Grenzen“ hatte anlässlich des Weltwirtschaftsforums
(WEF) in Davos zur Aktion „Ziehen Sie den Bundesrat zur Verantwortung“
aufgerufen.
In nur sieben Tagen haben jetzt über 10.000 Personen
Wirtschaftsminister Schneider-Ammann und Außenminister Burkhalter per Mail dazu
aufgerufen, sich für ein Gesetz einzusetzen, das Konzerne mit Sitz in der
Schweiz verpflichtet, Menschenrechte und Umweltschutz zu respektieren, und zwar
weltweit. Im letzten Sommer hatte „Recht ohne Grenzen“ eine Petition mit den
gleichen Forderungen eingereicht, die von über 135.000 Personen unterzeichnet
worden war. Doch während in anderen Ländern darüber diskutiert wird, wie
freiwillige Maßnahmen mit gesetzlichen Vorschriften kombiniert werden können,
um Menschenrechtsverletzungen und Umweltverstöße durch Konzerne wirksam zu
verhindern, setzt der Schweizer Bundesrat noch immer allein auf die
Selbstverantwortung der Firmen.
Dabei hat der Bundesrat am 23. Januar in der Botschaft
zum Bundesgesetz über Söldnerfirmen gezeigt, dass er durchaus bereit ist,
gesetzliche Vorschriften zu erlassen, wenn er die Reputation der Schweiz
gefährdet sieht. Darin verbietet er es Sicherheitsfirmen mit Sitz in der
Schweiz, Tätigkeiten auszuüben, die schwere Menschenrechtsverletzungen
begünstigen. Es ist höchste Zeit, dass er auch für andere Schweizer
Unternehmen, die ebenfalls oft in menschenrechtlich und ökologisch sensiblen
Bereichen tätig sind, verbindliche Regeln erlässt.