Trotz Finanzkrise: Entwicklungspolitische Versprechen halten!
Als erste deutsche NGO hat heute die entwicklungspolitische Lobbyorganisation ONE ihre Kampagne für das bevorstehende Superwahlwahr 2009 eröffnet. Gemeinsam mit Bob Geldof und Campino („Die Toten Hosen“) präsentierte die von dem Rockstar Bono (U2) mit gegründete Organisation ihr Motto „Be ONE of us“, unter dem von der künftigen Bundesregierung mehr und bessere Hilfe für die ärmsten Länder der Welt gefordert werden kann. Laut Campino sollen die Deutschen die Forderung nach mehr und besserer Entwicklungshilfe in den nächsten Koalitionsvertrag befördern.
Ganz auf Sand gebaut ist die Kampagne nicht. Wie eine aktuelle Umfrage belegt, wünscht sich die Mehrheit der Deutschen eine höhere Priorität für entwicklungspolitische Anliegen. Klaus-Peter Schöppner vom Meinungsforschungsinstitut tns emnid fasst die Ergebnisse der von ONE in Auftrag gegebenen Umfrage zusammen: „Auch in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise bleibt Armutsbekämpfung für die Deutschen ein entscheidendes Thema. Eine deutliche Mehrheit fordert die Einhaltung des Versprechens der Bundesregierung, die Entwicklungshilfe zu erhöhen; sogar dann, wenn dies Mehrbelastungen für die Bürger bedeutet. Daran hängt für 67% der Befragten auch die Glaubwürdigkeit der Bundeskanzlerin.“
Der Direktor des Human Develolpment Report Office in New York, Kevin Watkins, meint sogar, in der aktuellen Finanzkrise sei ein Rettungsprogramm für die UN-Millenniumsziele (u.a. Halbierung der globalen Armut bis 2015) angesagt. In einem Beitrag für den Informationsbrief Weltwirtschaft & Entwicklung schreibt Watkins, gerade in der gegenwärtigen Situation seien Gebermüdigkeit und „entwicklungspolitischer Lehnstuhl-Zynismus“ völlig fehl am Platz. Derlei Verhalten liefe darauf hinaus, wieder einmal die Ärmsten der Armen die Zeche einer vom Norden verursachten Krise bezahlen zu lassen.
Auf dem Foto: Klaus-Peter Schöppner, Cherno Jobatey, Bob Geldof, Campino. Alfred Biolek, Tobias Kahler (v.l.n.r.)
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