Die G20 muss jetzt handeln, um die Welt zu impfen
Kulisse Venedigs mit Kreuzfahrerschiff |
Bei
ihrem Treffen am 9. und 10. Juli in Venedig sollten die Finanzminister der G20
einen Plan verabschieden, um die Welt gegen COVID-19 zu immunisieren. Alle
impfstoffproduzierenden Länder werden dort vertreten sein: die USA,
Großbritannien, die Europäische Union, China, Russland und Indien. Gemeinsam
produzieren diese Länder genügend Impfdosen, um den Impfprozess für die gesamte
Welt bis Anfang 2022 abzuschließen. Doch fehlt noch immer ein Plan dafür.
Das
bisherige globale Bemühen, den armen Ländern einen Impfschutz zu verschaffen –
die sogenannte COVAX-Fazilität – bleibt bisher in katastrophaler Weise hinter
den Erfordernissen zurück. Die impfstoffproduzierenden Länder haben ihre
Produktion bisher dazu genutzt, ihre eigenen Bevölkerungen zu impfen – mit
vielen Millionen an überschüssigen Dosen. Und die Impfstoffproduzenten haben
geheime Absprachen mit verschiedenen Regierungen getroffen, um Impfstoffe
bilateral zu verkaufen statt zu einem geringeren Preis durch COVAX.
Die Welt leidet unter der Selbstsüchtigkeit der impfstoffproduzierenden Länder,
der Gier der Unternehmen und dem Zusammenbruch einer grundlegenden staatlichen
Zusammenarbeit zwischen den wichtigen Weltregionen. Wir bezweifeln, dass sich
Experten der US-Regierung je (und sei es nur per Zoom) mit ihren Kollegen in
China und Russland getroffen haben, um eine globale Impfkampagne zu planen. Die
USA waren mehr daran interessiert, Impfstoffe nach Taiwan zu verschiffen
(vermutlich, um die Volksrepublik China bloßzustellen), als mit China
zusammenzuarbeiten, um die gesamte Welt zu schützen.
Wissenschaftler warnen schon seit langem, dass Verzögerungen beim globalen
Impfschutz verheerende Folgen für die gesamte Welt haben könnten, da sich neue
Varianten herausbilden, die den bestehenden Impfstoffen ausweichen. Diese
verhängnisvolle Entwicklung hat bereits begonnen. Israelische Wissenschaftler vermelden, dass der Pfizer/BioNTech-Impfstoff nur eine
64%ige Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante aufweist, verglichen mit 95%
Wirksamkeit gegenüber dem ursprünglichen Virus (obwohl vier andere Studien eine
deutlich höhere Wirksamkeit festgestellt haben)…
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