5. Juli 2010

Warum eine Umschuldung Griechenlands unvermeidbar ist

Einige gute Argumente für die These, dass der Griechenland-Bail-out der EU und des IWF nur vorrübergehende Erleichterung schafft, letztlich aber eine Umschuldung – ein geordneter Default – unvermeidbar sein wird, lieferte der Starökonom Nouriel Roubini letzte Woche in einem Kommentar. Die Sparmaßnahmen, denen sich Griechenland unterwerfen musste, würden die Rezession im Land nur verlängern und im Jahr 2016 immer noch ein Verhältnis der öffentlichen Verschuldung zum BIP von 148% hinterlassen.

Verglichen mit der Situation in Argentinien 1998-2001, wo die Krise in einen ungeordneten Default mündete: Argentiniens Haushaltsdefizit belief sich damals auf 3% des BIP, Griechenlands Haushaltsdefizit beträgt heute 13,6%. Argentiniens öffentliche Verschuldung belief sich damals auf 50% des BIP, diejenige Griechenlands beträgt heute 115% mit steigender Tendenz. Argentinien hatte ein Zahlungsbilanzdefizit von 2%, Griechenland hat heute 10%. „Wenn Argentinien insolvent war, dann ist Griechenland heute zwei bis dreimal so insolvent“, schreibt Roubini.

Interessante Vergleiche zwischen Griechenlands und Argentiniens Schuldenkrise enthält auch ein Fachinfo der erlassjahr.de-Kampagne >>> hier.

1 Kommentar:

Ingo Stützle hat gesagt…

Joachim Becker aus Wien hat in ak 551 auch einen interessanten Vergleich gezogen - allerdings mit einem anderen Ergebnis: http://www.akweb.de/ak_s/ak551/30.htm