5. Januar 2008

Stehauf-Männchen IWF: Neue Ölschock-Fazilität?

Die steigenden Ölpreise, die Ende letzten Jahres erstmals auf über 100 US-Dollar pro Barrel kletterten, machen den ärmeren afrikanischen Staaten zunehmend zu schaffen. Sie drohen, die jüngsten Schuldenerleichterungen und die gestiegene Entwicklungshilfe wieder aufzufressen und setzen vielerorts das nach wie vor brüchige Wirtschaftswachstum unter Druck. Vor diesem Hintergrund gibt es Vorstellungen für eine neue Feuerwehraktion des Internationalen Währungsfonds. So fragt die Wirtschaftswissenschaftlerin Stephany Griffith-Jones von der Universität Sussex:

„Als die Ölpreise in den 1970er Jahren stiegen, schuf der IWF eine Ölfazilität mit geringer Konditionalität. Diese half in vielen Entwicklungsländern, das Wachstum aufrecht zu erhalten und die Anpassung zu erleichtern. Sollte nicht eine ähnliche Fazilität beim IWF geschaffen werden, um die Last speziell für die ärmsten Länder zu erleichtern? Oder sollten nicht existierende IWF-Fazilitäten, wie die verschiedenen Fenster der Armutsreduzierungs- und Wachstumsfazilität (PRGF) modifiziert werden, um schnell, spürbar, preiswert und schwach konditioniert Kredite für arme Länder bereit zu stellen, die sich mit dem externen Schock einer starken Verschlechterung ihrer Terms of Trade konfrontiert sehen?“

Die Antwort des IWF kam prompt. Der IWF könne dies nicht nur; mehrere PRGF-Länder hätten bereits um die Aufstockung ihrer Kreditmittel im Gefolge des jüngsten Terms-of-Trade-Schocks nachgesucht, schrieb Richard Uku vom External Relations Department des Fonds. Auch habe der IWF noch weitere Fazilitäten für externe Schocks zur Verfügung.

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als rufe der IWF mal wieder angesichts eines neu auftretenden Problems „Wir sind bereit!“, als würde er jeden Zipfel ergreifen, um sein eigenes „Relevanzproblem“ (Dominique Strauss-Kahn) in den Griff zu bekommen. In diesem Fall greift eine solche Sicht allerdings zu kurz. Hier geht es darum, dass der Fonds einmal seiner originären Rolle gerecht werden könnte, für die er geschaffen wurde, nämlich in Not geratenen Mitgliedsländern schnelle, unbürokratische und wirksame Überbrückungshilfe zu leisten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

zerbombt den IWF. Der IWF will uns alle aushungern und foltern! zerstört washington oder lasst euch von washington zerstören! Das sind milton-friedmansche anti-sozialdemokratische global-kolonial-diktatoren. Ihr werdet sehen; wenn ihr sie nicht tötet, töten sie euch!