Auswahl des nächsten IWF-Direktors: G24 sendet Signal des Mißtrauens
Zu dem abgekarteten Spiel, in dem der ehemalige französische Finanzminister Dominique Strauss-Kahn Nachfolger von Rodrigo de Rato als Geschäftsführender Direktor des IWF werden soll, hat die Gruppe der 24 (G24), die die Entwicklungsländer bei IWF und Weltbank vertritt, eine Erklärung abgegeben, die in diplomatischen Kreisen der US-Hauptstadt Washington als bislang deutlichstes Mißtrauenssignal gegenüber dem Fonds gewertet wird. Darin wird auf den eklatanten Widerspruch zwischen den Bekundungen des Boards der Exekutivdirektoren, man wolle einen transparenten Auswahlprozeß, der sich an der Qualifikation der Kandidaten und nicht an geographischen Präferenzen orientiert, und dem allgemeinen Eindruck, die Wahl von Strauss-Kahn sei bereits eine zwischen den USA und Europa abgemachte Sache, hingewiesen. Noch am 12. Juli hatte sich der Executive Board zu einem transparenten Verfahren bekannt und beschlossen, jeder Exekutivdirektor könne Personalverschläge unterbreiten.
„Doch nicht-europäische Kandidaten werden nur bereit sein, sich aufstellen zu lassen, wenn Vertrauen besteht, daß der Geist der erwähnten Bekenntnisse des Executive Boards von allen Mitgliedern respektiert wird“, heißt es jetzt in dem G24-Statement. Nur ein offener, transparenter und multilateraler Auswahlprozeß könne die Legitimität und Effektivität des nächsten Direktors und der Institution erhöhen, und dies „in einer Zeit, in der der IWF sich grundlegenden Herausforderungen für seine Relevanz und Existenzfähigkeit gegenüber sieht“.