Weltbank-Tochter IFC in der Kritik
Weltbank-Chef Kim |
Erdrückende Belege zur umstrittenen Kreditvergabe-Praxis der
International Finance Corporation (IFC), des Privatsektor-Arms der Weltbank,
liefert eine neue Studie des Compliance Advisor Ombudsman (CAO). Der CAO
ist ein internes Überwachungsgremium der Weltbank und hat einen Kredit in Höhe
von 30 Mio. US-Dollar an die honduranische Palmöl-Firma „Corporación Dinant“ untersucht.
Der Konzern ist in schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen gegen die
Landbevölkerung im honduranischen Aguán-Tal verstrickt. Der CAO-Bericht belegt,
dass die IFC den sozialen, politischen und menschenrechtlichen Kontext der
Investition entweder nicht erkannt oder willentlich ignoriert und sich nicht an
ihre eigenen Richtlinien zum Schutz der lokalen Gemeinschaften gehalten hat.
Als Gründe für dieses Fehlverhalten gibt der Bericht
an, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts dazu angehalten
wurden, die potentiellen Risiken zu übersehen, sich dazu nicht zu äußern oder sie
sogar zu vertuschen. Die IFC reagierte in ihrer Antwort auf den belastenden
Bericht reichlich oberflächlich und weigerte sich, die systemischen Probleme zu
thematisieren.
In einer zivilgesellschaftlichen Stellungnahme
verurteilten jetzt über 40 Organisationen, darunter das deutsche
Erlassjahr-Bündnis die Reaktion der IFC und fordern ein Eingeständnis des
Versagens sowie die Einstellung der Zahlungen an „Corporación Dinant“. Darüber
hinaus appellieren sie an Weltbank-Präsident Jim Yong Kim, „sicherzustellen,
dass die IFC aus dem in der Studie festgestellten systemischen Versagen lernt
und die notwendigen Systemreformen durchführt, damit zukünftige IFC-Investitionen
nicht zu Verstößen dieser Schwere führen“.
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