Sechs Wochen vor G20-Gipfel: 1.000 Ökonomen für Finanzsteuer
Mehr als 1.000 Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, darunter 107 Deutsche, haben einen Offenen Brief an die G20 und Bill Gates unterzeichnet. Ihre Forderung: Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, mit deren Einnahmen weltweit die Bekämpfung der Armut und Maßnahmen zum Schutz des Klimas finanziert werden sollen.
Dem Aufruf haben sich auch 107 deutsche Unterzeichner angeschlossen, darunter der ehemalige Wirtschaftsweise Jürgen Kromphardt, der ehemalige Staatssekretär Heiner Flassbeck und Börsen-Experte Dirk Müller. Ihre Namen finden sich neben denen internationaler Experten wie Jeffrey Sachs, Sonderberater von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, Dani Rodrik, Professor für Politische Ökonomie an der Harvard University und Christian Fauliau, ehemals leitender Volkswirt bei der Weltbank.
Die Finanztransaktionssteuer wird beim G20-Gipfel, der in sechs Wochen in Cannes, Frankreich stattfindet, auf der Agenda stehen. Microsoft-Gründer und Philanthrop Bill Gates wird dort einen Bericht zu innovativen Finanzierungsmechanismen vorlegen. Im Brief heißt es: „Die Zeit für die Steuer ist reif. Die Finanzkrise hat uns die Gefahren eines unregulierten Finanzwesens gezeigt… Schon bei einem sehr niedrigen Steuersatz von 0,05% oder weniger könnte die Steuer Hunderte von Milliarden Dollar jährlich einbringen und übermäßige Spekulationen eindämmen. Großbritannien erhebt bereits eine Steuer auf Aktientransaktionen von 0,5% - das Zehnfache dieses Steuersatzes - ohne dass sich dies übermäßig auf die Wettbewerbsfähigkeit der City of London auswirkt.“
* Das Kampagnenbündnis "Steuer gegen Armut" wird von 100 Nichtregierungsorganisationen, kirchlichen Gruppen, Gewerkschaften, Parteien und Einzelpersonen getragen: >>> www.steuergegenarmut.de. Den Brief im Wortlaut und die Liste der Unterzeichner sowie weitere Materialien finden sich unter: >>> www.oxfam.de/presse/Journalistenworkshop/FTT.
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