G7-Nachlese: Gelungener Auftakt zur deutschen Präsidentschaft?
Hoffen wir einmal, daß dies nicht symptomatisch für die deutschen Gipfelvorbereitungen überhaupt ist: Als einzige deutsche NGO publizierte das Siegburger Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene eine Einschätzung der Ergebnisse des Finanzminister-Treffens in Essen. Auf dem Treffen wurde die Chance vertan, Weichen für eine entwicklungspolitisch erfolgreiche deutsche G8-Präsidentschaft zu stellen, schreibt das Institut treffend in einer Pressemitteilung. »Von dem Treffen gingen keinerlei Impulse dafür aus, bei den Reformen des Internationalen Währungsfonds sowie bei den Verhandlungen innerhalb der Welthandelsorganisation die Interessen der Armen in den Mittelpunkt zu stellen«, so Südwind-Mitarbeiter Friedel Hütz-Adams.
Aber auch dem währungspolitischen Teil des Treffens war offensichtlich nicht der Erfolg beschieden, den die Mainstream-Medien noch am Montag ausmachten. Heute jedenfalls sind die Wirtschaftsseiten voll über den weiter fallenden Yen. Fast einhellig wird dies als Ergebnis des G7-Kommuniqués vom Wochenende interpretiert. Dort war die chinesische Währung zwar hart gegeiselt, die schwächelnde japanische aber mit keinem Wort erwähnt worden. So "bestrafen die Märkte" wenigstens auch mal die Doppelmoral.
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