Deutsche Agrarkonzerne profitieren von Entwicklungshilfe
Die Bundesregierung begünstigt unter dem Deckmantel
der Hungerbekämpfung einseitig die Agenda großer Agrarkonzerne, empfiehlt konkrete
Markenprodukte und zum Teil hochgiftige Pestizide. Zu diesem Fazit kommt Oxfam
Deutschland in dem Bericht: Böcke zu Gärtnern.
Warum die aktuelle Kooperation mit Agrarkonzernen eine nachhaltige
Landwirtschaft verhindert. Demnach verstößt das
Entwicklungsministerium (BMZ) bei Kooperationsprojekten mit Agrarkonzernen
gegen eigene Vorgaben, schließt agrarökologische Ansätze de facto aus und
übergeht Kleinbauern bei der Projektentwicklung.
Die Oxfam-Studie zeigt, wie aktuelle Kooperationsprojekte mit Agrarkonzernen wie Bayer, BASF und Yara auf eine industrielle Landwirtschaft setzen. Von Hunger hauptsächlich betroffene Gruppen wie Kleinbauern oder Frauen wurden bei der Entwicklung der untersuchten Projekte bis auf eine beschränkte Ausnahme dagegen nicht beteiligt. Oxfam wertete für den Bericht zahlreiche über das Informationsfreiheitsgesetz erhaltene Dokumente und Schulungsmaterialien zu drei öffentlich-privaten Partnerschaften (PPPs) aus: die Better Rice Initiative Asia (BRIA), die Competitive African Rice Initiative (CARI) sowie die Potato Initiative Africa (PIA). CARI empfiehlt zum Beispiel den Einsatz von hochgiftigen, gesundheits- und umweltschädlichen Pestiziden wie Lambda-Cyhalothrin und Deltamethrin, die auf der Liste des internationalen Pesticide-Action-Networks (PAN) stehen. Damit verstößt das BMZ gegen eigene Vorgaben, wonach besonders umweltschädliche Produkte nicht mehr zur Anwendung kommen und die PAN-Liste zeitnah berücksichtigt werden soll.
Die Oxfam-Studie zeigt, wie aktuelle Kooperationsprojekte mit Agrarkonzernen wie Bayer, BASF und Yara auf eine industrielle Landwirtschaft setzen. Von Hunger hauptsächlich betroffene Gruppen wie Kleinbauern oder Frauen wurden bei der Entwicklung der untersuchten Projekte bis auf eine beschränkte Ausnahme dagegen nicht beteiligt. Oxfam wertete für den Bericht zahlreiche über das Informationsfreiheitsgesetz erhaltene Dokumente und Schulungsmaterialien zu drei öffentlich-privaten Partnerschaften (PPPs) aus: die Better Rice Initiative Asia (BRIA), die Competitive African Rice Initiative (CARI) sowie die Potato Initiative Africa (PIA). CARI empfiehlt zum Beispiel den Einsatz von hochgiftigen, gesundheits- und umweltschädlichen Pestiziden wie Lambda-Cyhalothrin und Deltamethrin, die auf der Liste des internationalen Pesticide-Action-Networks (PAN) stehen. Damit verstößt das BMZ gegen eigene Vorgaben, wonach besonders umweltschädliche Produkte nicht mehr zur Anwendung kommen und die PAN-Liste zeitnah berücksichtigt werden soll.
Die Projekte verharmlosen auch die vielfältigen ökologischen
Probleme der industriellen Landwirtschaft und verkennen in ihrer Fixierung auf
technologische Lösungen, dass Hunger kein Problem des Mangels, sondern von
Armut und der Verletzung von Menschenrechten ist.
Zwei der drei untersuchten Projekte laufen noch bis Ende
2017. Sie waren unter dem Dach der German Food Partnership etabliert worden,
die 2015 offiziell auslief. Die im selben Jahr von Entwicklungsminister Gerd
Müller ins Leben gerufenen und mit 195 Mio. € geförderten „Grünen
Innovationszentren“ (Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“) räumen den
Agrarkonzernen nun teilweise noch mehr Macht und Vorteile ein, wie eine Analyse
der bislang einsehbaren Vertragsmodalitäten belegt. Kein Wunder, dass die
Unternehmen bereits Schlange stehen.