G7: Das Kaiser-Wetter weicht dunklen Wolken
G7-Familienfoto bei schönstem Wetter |
Nach
dem sturzflutartigen Gewittern des Vorabends begann der erste Tag des
G7-Gipfels „wie im Paradies“. Mehr könne man nicht wünschen: schönes Wetter,
schöne Landschaft, die Berge, gute Stimmung, herrliche Bilder für die Medien,
so die allgemeine Zufriedenheit unter den Offiziellen. Doch am Nachmittag
zeigten sich nicht nur wieder die ersten Wolken am Horizont. Dunkle Wolken
zogen auch über den vielen schönen Themen der deutschen Gipfelagenda auf. Der
Ukraine-Konflikt und Griechenland schieben sich unweigerlich in den
Vordergrund.
Schloss Elmau 17.00 Uhr |
Am
Morgen erklärte Obama, die G7 würden über die Weltwirtschaft,
Handelspartnerschaften (wie TTIP und TPPA) und darüber diskutieren, „wie man
gegen die russische Aggression in der Ukraine aufsteht“, ebenso wie über die
Bedrohung durch gewaltsamen Extremismus und den Klimawandel – mehrheitlich also
sicherheitspolitische und geostrategische Themen. Der Europäische Ratspräsident
Donald Tusk hoffte auf einem gemeinsamen Pressebriefing mit
EU-Kommissionspräsident Juncker, die G7 würden in puncto Sanktionen eine gemeinsame
Front gegen Russland präsentieren, und fügte hinzu: „Sollte jemand eine
Diskussion über eine Veränderung des Sanktionsregimes anfangen wollen, dann
könne das nur über deren Verstärkung sein.“
Mit
Tusk und Juncker ist die derzeitige EU-Spitze nicht gerade ein Ausbund der
Einigkeit. Während Tusk auch in der Klimafrage keine initiativreiche Rolle der
G7 will, da diese das Problem doch nicht alleine lösen könne, hob Juncker hervor,
dass wir ambitionierte Klimaschutzziele der G7-Staaten brauchen, um die
Erderwärmung im beherrschbaren Rahmen zu halten. „Die G7 müssen mit gutem
Beispiel voran gehen“ sekundierte da sogleich Oxfam. Und dazu gehöre, dass sie
schnellstmöglich aus der Kohleverstromung aussteigen – ein grausliges Szenario
für den polnischen Ratspräsidenten. Positiv an Juncker fielen den Oxfam-Leuten
auch das deutliche Plädoyer für eine Bekräftigung des 0,7%-Ziels in der
Entwicklungshilfe durch die G7 auf sowie seine deutlichen Worte zum Thema
Lieferketten: Die unerträgliche Situation müsse beendet werden, in der
ökonomische Prosperität in Industrieländern auf dem Rücken von
Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen in Entwicklungsländern
gründet.
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