Oxfam: G8-Skandale in Zahlen
Mit
beeindruckenden Zahlen wartet die internationale Entwicklungsorganisation Oxfam
zum heutigen Auftakt des G8-Gipfels in Nordirland auf. Während der zwei Tage
des Gipfels werden 2,2 Mrd. Dollar illegal aus Entwicklungsländern in
Steuerparadiese geflossen sein, und eine Landfläche in der eineinhalbfachen
Größe Manhattens wird an ausländische Investoren verkauft worden sein. Die Berechnungen
basieren auf der jüngsten Schätzung von Global Financial Integrity (>>> The Absorption of IllicitFinancial Flows from Developing Countries: 2002-2006) und den Beobachtungen
von Land Matrix Partnership. Das um
sich greifende Landgrabbing setzt mehr und mehr Menschen dem Risiko des
Verlustes ihrer Lebensgrundlagen aus, ohne dafür entschädigt zu werden. Und mit
den 2,2 Mrd. Dollar illegaler Finanzflüsse aus Entwicklungsländern könnte der
komplette Bildungshaushalt in Kenia und Tansania zusammen finanziert werden.
Die
beiden Themen stehen nicht zufällig auf der Agenda des diesjährigen
G8-Treffens. Von den insgesamt schätzungsweise 18,5 Billionen Dollar, die
reiche Individuen in Steuerparadiesen versteckt haben, entfallen
schätzungsweise 40% auf solche, die unter der Jurisdiktion von G8-Staaten
stehen. Dies verdeutlicht die Mitverantwortung der G8 – rund 66 Mrd. Dollar an
Steuereinnahmen gehen verloren, weil die G8 die ihnen unterstehenden
Steuerparadiese nicht dichtmachen. Und G8-Konzerne und –Investoren sollen seit
2004 Land in der Größe Irlands aufgekauft haben – genug um Nahrungsmittel für
96 Millionen Menschen anzubauen.
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