Soviel Armutsrhetorik war noch nie: Jim Yong Kims Schonfrist ist vorbei
Noch
hat die Diskussion über die Nachfolgeforderungen zu den
Millennium-Entwicklungszielen (MDGs), die 2015 auslaufen, gar nicht so recht
begonnen, und schon wartet der neue Weltbank-Präsident Jim Yong Kim mit einer
neuen Orientierung für die nächste Etappe auf: Nicht mehr um die bloße
Reduzierung der Armut soll es gehen, sondern um nicht mehr und nicht weniger
als ihre Beendigung. Soviel Armutsrhetorik war noch nie. Die jüngste Jahrestagung
von IWF und Weltbank, die vom 9.-14. Oktober 2012 in Tokio stattfand, bot für
den neuen Präsidenten der Weltbank eine ideale Plattform, um der Öffentlichkeit
erste Elemente einer neuen Agenda der Armutsbekämpfung präsentieren zu können.
Und
in der Tat: Jim Kim wartete mit einigen neuen Akzenten auf, die aufhorchen
ließen. Dennoch wird man abwarten müssen, was er in seinem neuen Amt verwirklichen
und wie weit er sich gegenüber dem Establishment einer großen Bürokratie und
mächtigen Shareholdern, die letztlich das Sagen haben, durchsetzen kann. Die
ersten 100 Tage und die Auftritte von Tokio lassen in dieser Hinsicht eher ein
gemischtes Bild zu, das ich in einem Artikel in der neuen Ausgabe von W&E
analysiere >>> hier.
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