NGO lobt Niebel
Als erste NGO hat FIAN Deutschland die Forderung von
Entwicklungsminister Dirk Niebel nach einem Verkaufsstopp für den E10-Biosprit
begrüßt. Ein solcher Stopp wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung,
sagte FIAN-Agrarreferent Roman Herre am Donnerstag in Köln: „Im Konflikt ‚Tank
oder Teller‘ darf es nur eine Entscheidung geben: nämlich die Verbesserung der
Ernährungssicherheit der Armen und Hungernden.“ Niebel fordert den
Verkaufsstopp angesichts der gerade wieder ansteigenden Lebensmittelpreise. Der
Anbau von Zuckerrohr, Jatropha, Soja und anderen Pflanzen zur Energiegewinnung
schadet seit Jahren der Ernährungssicherheit vor allem des Globalen Südens:
Denn Agrarflächen, auf denen Pflanzen zur Lebensmittelgewinnung wachsen
könnten, werden zunehmend zum Anbau von Biomasse zur Energiegewinnung
okkupiert.
Gegenwind erhält Niebel vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Deren Geschäftsführer Elmar Baumann redet die Verhältnisse schön und erklärte, dass „von der deutschen Getreideernte (…) im vergangenen Jahr“ nur „etwa 4% in die Bioethanolproduktion“ geflossen seien. „Das ist die klassische Augenwischerei eines Lobbyisten“, sagt Herre: „Der für deutsche Agrarflächen weitaus relevantere Biodiesel-Sektor wird verschwiegen und ein bedeutender Teil der Agrartreibstoffe wird schließlich importiert, auch aus Ländern in denen gehungert wird.“
FIAN ermutigt Niebel, an seinem Kurs festzuhalten. Eines ist für Herre aber klar: „Eine Abschaffung der Beimischungsquote, also des E10, wäre nur ein erster, aber wichtiger Schritt um der menschenrechtliche Verantwortung Deutschlands für das Recht auf Nahrung nachzukommen.“ Weitere Maßnahmen wie etwa der Verzicht auf Agrartreibstoffe in der Luftfahrt müssten folgen.
* Eine detaillierte menschenrechtliche Bewertung der EU-Agrartreibstoffpolitik findet sich >>> hier.
Gegenwind erhält Niebel vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Deren Geschäftsführer Elmar Baumann redet die Verhältnisse schön und erklärte, dass „von der deutschen Getreideernte (…) im vergangenen Jahr“ nur „etwa 4% in die Bioethanolproduktion“ geflossen seien. „Das ist die klassische Augenwischerei eines Lobbyisten“, sagt Herre: „Der für deutsche Agrarflächen weitaus relevantere Biodiesel-Sektor wird verschwiegen und ein bedeutender Teil der Agrartreibstoffe wird schließlich importiert, auch aus Ländern in denen gehungert wird.“
FIAN ermutigt Niebel, an seinem Kurs festzuhalten. Eines ist für Herre aber klar: „Eine Abschaffung der Beimischungsquote, also des E10, wäre nur ein erster, aber wichtiger Schritt um der menschenrechtliche Verantwortung Deutschlands für das Recht auf Nahrung nachzukommen.“ Weitere Maßnahmen wie etwa der Verzicht auf Agrartreibstoffe in der Luftfahrt müssten folgen.
* Eine detaillierte menschenrechtliche Bewertung der EU-Agrartreibstoffpolitik findet sich >>> hier.
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