US-Wissenschaftler: Die FED soll in Europa intervenieren!
Jetzt fordern bereits US-Wissenschaftler, die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (FED) solle in die europäischen Märkte intervenieren, um die ideologische Blockade der Europäer und insbesondere der Deutschen gegen eine wirksame Bekämpfung der europäischen Krise aufzulösen. Die beiden Ko-Direktoren des in Washington ansässigen Center for Economic and Policy Research (CEPR), Dean Baker und Mark Weisbrot, haben die FED heute in einer Erklärung dazu aufgerufen, die europäischen Anleihemärkte durch den Aufkauf italienischer und spanische – und bei Bedarf weiterer Bonds zu stabilisieren. Das Risiko einer finanziellen Kernschmelze in Europa sei beträchtlich und wachse jeden Tag. Die finanziellen Folgewirkungen könnten dramatischer ausfallen als beim Lehman-Zusammenbruch 2008 und auch die US-Ökonomie in die Rezession stoßen.
In der Tat bewegt sich die europäische Politik zu langsam, um die wachsenden Risiken einzudämmen. Ein Warner wie der Financial-Times-Kolumnist Wolfgang Münchau gibt der Eurozone in seinem heutigen Kommentar nur noch wenig mehr als zehn Tage, um einen Zusammenbruch abzuwenden. Vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) weigert sich, ihre Funktion als Zentralbank zu erfüllen und als Lender of Last Resort in Krisenzeiten zu agieren. Eigentlich müsste die EZB intervenieren, um den Anstieg der Risikoaufschläge spanischer und italienischer Bonds auf ein Niveau zu verhindern, das wie im Falle Griechenlands, Portugals und Irlands die Kreditaufnahme an den privaten Kapitalmärkten unbezahlbar macht. Zu allem Überdruss hat die deutsche Kanzlerin in der letzten Woche auch die Ausgabe gemeinsamer Eurobonds direkt zurückgewiesen, und dies in einer Situation, in der die Europäische Kommission mit praktikablen Vorschlägen in dieser Richtung kommt.
Nach Auffassung der beiden US-Ökonomen schafft das Versagen der EZB für die FED die Notwendigkeit zu handeln, und zwar im Rahmen ihres Mandats, das die Förderung der Vollbeschäftigung in den USA einschließt. Ihre Intervention könnte den Teufelskreis der sich nach oben drehenden Schuldenspirale in Europa durchbrechen und damit auch die möglichen Auswirkungen auf die Weltkonjunktur abmildern. Die FED hat im Rahmen der geldpolitischen Lockerung über 2 Billionen Dollar in die US-Wirtschaft gepumpt, mit dem Ergebnis der Absenkung der langfristigen Zinssätze und ohne Kosten für die Steuerzahler. Die FED könnte nach Meinung von Baker und Weisbrot ein ähnliches Programm zum Aufkauf europäischen Staatsanleihen auflegen. Es wäre weniger umfangreich und könnte der EZB vielleicht Beine machen.
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