Kopenhagen: Lesestoff für die zweite Woche
Die finanzielle Seite des Klimaschutzes umfasst nicht nur die Kosten für Reduzierung und Anpassung an den Klimawandel, die innerhalb der Länder und als Nord-Süd-Transfers aufgebracht werden müssen. In einem Policy Brief weist das Sekretariat der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) darauf hin, dass der ausschließliche Blick auf die Kostenseite im Kontext des Kampfes gegen den Klimawandel irreführend ist, da damit die ökonomischen Chancen des Klimaschutzes übersehen werden. „Ist der zur Reduktion des Klimawandels notwendige Prozess des Strukturwandels erst einmal in Gang gekommen, werden sich enorme neue Marktchancen eröffnen“, argumentiert UNCTAD.
Dass Kopenhagen einen neuen, von Milliarden von Dollars gespeisten Wachstumsschub in der Weltwirtschaft auslösen könnte, ist auch der Tenor eines Special Reports, den die Financial Times gestern zum Thema „Green New Deal“ herausbrachte (wer dieses Stichwort inzwischen nicht alles im Munde führt!).
Ein gutes Update, das den Fortgang der Verhandlungen in Kopenhagen unter handels- und wirtschaftspolitischen Aspekten betrachtet, gibt das Genfer International Centre for Trade and Sustainable Development (ICTSD) heraus. Lesenswert sind auch wieder die Briefing Papers des Third World Network. Insbesondere im Briefing Paper 2 wird der Blick darauf gelenkt, dass die anvisierten CO2-Märkte darauf hinauslaufen, den Wall Street-Spekulanten ein neues Betätigungsfeld für ihre „innovativen Produkte“ (Derivate etc.) zu schaffen. Einer, der es wissen muss, ist George Soros. Dessen SZR-Vorschlag zur Finanzierung der Kosten des Klimaschutzes hat jetzt W&E dokumentiert (>>> Die Finanzierung des Kampfes gegen den Klimawandel).
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