Oxfam warnt G7: MDGs nicht auf dem Altar des Krisenmanagements opfern!
Die internationale Finanzkrise wird im Mittelpunkt stehen, wenn morgen das erste wichtige Treffen der japanischen G8-Präsidentschaft, das G7-Finanzministertreffen, in Tokio stattfindet. Dennoch, so fordert Oxfam International in einem Brief an die Finanzminister am Vorabend ihres Treffens, müsse jetzt ein klarer Zeitplan verabschiedet werden, wenn man zu den Hilfeversprechen, die von den G8 in Gleneagles 2005 gemacht worden seien, zurückkehren wolle. Die G7-Finanzminister dürften es nicht zulassen, dass die Sorgen über die schlechten wirtschaftlichen Aussichten die Fragen von Armut und internationaler Hilfe von der Tagesordnung verdrängen.
Im Gegenteil: Für Oxfam-Sprecher Max Lawson machten es die schlechten Wirtschaftsaussichten wichtiger denn je, dass die Hilfeversprechen und die Folgen des Klimawandels für die Armen auf der Agenda zu behalten. „Die japanischen Politiker haben sich verpflichtet, den globalen Gesundheitsproblemen einen besonderen Platz auf ihrer G8-Agenda einzuräumen. Jetzt ist es an der Zeit zu beweisen, dass sie es ernst damit meinen, den Fahrplan zur Umsetzung der Millennium-Entwicklungsziele wieder einzuholen und ehrgeizige Gesundheitsziele festzulegen, besonders mit Blick auf die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen.“
Zu den vorab bekannt gewordenen Plänen einiger G7-Staaten zur Einrichtung eines Internationalen Fonds zur Finanzierung sauberer Energietechnologien sagte Lawson, man begrüße Ankündigungen dieser Art grundsätzlich, legen aber Wert darauf, dass solche Finanzmittel zusätzlich zu den Hilfeversprechen bereit gestellt werden und die Entwicklungsländer klare Mitspracherechte bei ihrer Verwendung haben. Der von den USA, Japan und Großbritannien lancierte Technologiefonds soll von der Weltbank verwaltet werden – keine gute Idee, um solchen Forderungen gerecht zu werden.
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