Gewerkschaftliche Rückendeckung für Strauss-Kahn vor G7-Treffen
Der Internationale Gewerkschaftsbund (ITUC), der Europäische Gewerkschaftsverband (ETUC) und der Gewerkschaftliche Beirat bei der OECD (TUAC) haben am Vorabend des G7-Finanzministertreffens, das morgen in Tokio stattfindet, die Forderung von Dominique Strauss-Kahn (IWF) nach einer koordinierten haushaltspolitischen Antwort auf die aktuelle Rezessionsgefahr in den Industrieländern unterstützt. Die Gefahr einer tiefen Rezession in den USA und anderen OECD-Ländern sei real und berge auch die Möglichkeit des Übergreifens in die Entwicklungsländer. Bei ihren Beratungen sollten die G7-Finanzminister und –Notenbankpräsidenten jedoch von einem erweiterten konjunkturpolitischen Ansatz ausgehen, der sich nicht auf steuerliche Erleichterungen (wie das in dieser Woche verabschiedete 150-Mrd.-Dollar-Paket der Bush-Administration) beschränkt. Einbezogen werden müssten auch andere Aspekte der Nachfrageseite, z.B. die Unterstützung für Lohnerhöhungen.
Nach Ansicht der Gewerkschaftsverbände bildet die Stagnation der Lohneinkommen den Kern der wirtschaftlichen Probleme, mit denen die arbeitenden Familien im OECD-Raum konfrontiert sind. Der Anteil der Löhne am nationalen Einkommen sei nunmehr seit Jahren rückläufig. Auch strukturelle Probleme müssten die G7-Minister angehen, etwa die Ungleichgewichte im Handel und die mangelhafte Regulierung der internationalen Finanzmärkte, die für die gegenwärtige globale wirtschaftliche und finanzielle Unruhe verantwortlich seien.
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