Was wird unter Trump aus dem Paris-Abkommen, der 2030-Agenda, der Weltordnung?
"Wenn er auch nur einen Teil
dessen wahr macht, was er angekündigt hat, wird ein politisches Erdbeben die
Koordinaten für die Umsetzung der im September 2015 verabschiedeten
Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 sowie des Pariser Klimaabkommens radikal
verändern. Die Weltordnung steht an einem Wendepunkt. Nun müssen die
Anstrengungen, globale Kooperation zu organisieren, noch einmal massiv
ausgebaut werden“, schreibt Dirk Messner
(s. Foto) in einem Blog-Eintrag. Die
EU müsse ihr internationales Profil stärken und brauche ein 100-Tage- Programm,
um ihre wichtigsten Anliegen zu globaler Entwicklung nach der Wahl von Trump
darzulegen; die deutsche G 20-Präsidentschaft könne dazu beitragen, Klimaschutz
und die Agenda 2030 zu stärken; auf diesen Grundlagen müsse der
transatlantische Dialog mit der US-Regierung, aber auch zwischen den
Gesellschaften, nach vorn entwickelt werden. Sein Beitrag:
● Setzt Trump um, was er versprochen hat? Zwischen Bangen und HoffenNoch vor wenigen Tagen undenkbar, nach der US-Wahl wahrscheinlich: Die USA ziehen sich aus dem Klimaschutz zurück, bereiten den Wiedereinstieg in die fossilen Energieträger vor, verweigern eine Beteiligung am Green-Climate-Fonds, der Entwicklungsländer mit 100 Milliarden US-Dollar jährlich beim Einstieg in eine klimaverträgliche Gesellschaft unterstützen soll. Im Kernteam des gewählten Präsidenten bereiten Klimaskeptiker eine Neuordnung der US-Umweltbehörde vor. Wenn der weltweit zweitgrößte Emittent seine Treibhausgase nicht reduziert, wird es sehr schwer, die Erwärmung des Planeten unter zwei Grad überhaupt noch zu halten.Damit nicht genug. Zwar verspricht der neue Präsident, sich um die abstiegsbedrohten Mittelschichten und die sozialen Ränder der Gesellschaft zu kümmern – was dringend notwendig wäre – , doch wenn dies durch Protektionismus und Investitionen in die Infrastruktur zustande käme, die ressourcen- und treibhausgasintensive Wachstumsmuster für die nächsten Dekaden zementierten, führte dieser Weg in eine absehbare Sackgasse. Was man bisher über das Wirtschafts-, Sozial- und Umweltprogramm der kommenden US-Regierung weiß, liest sich nicht gerade wie eine Umsetzungsstrategie der universellen Agenda 2030. Zudem basieren die globalen Nachhaltigkeitsziele auf der Grundidee globaler Kooperation und internationalen Interessensausgleichs – der neue US-Präsident propagiert demgegenüber „Our country – first“. Wichtig wird auch sein, wie sich die USA nun gegenüber internationalen Organisationen positionieren: UN-Entwicklungs- und Umweltorganisationen, die Weltbank, regionale Entwicklungsbanken haben sich die Umsetzung der Pariser Klimabeschlüsse und der Agenda 2030 auf ihre Fahnen geschrieben. Schwächen die USA nun die wichtigsten Säulen der Weltordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Vereinigten Staaten selbst aufgebaut wurden?
* Den vollen Wortlaut des Beitrags finden Sie im Blog des
Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), dessen Direktor Messner ist >>> hier.
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