Rheinmetall: Munitionsexporte ohne Grenzen
Eine neue Studie (>>> Hemmunglos in alle Welt – Die Munitionsexporte der Rheinmetall AG) untersucht erstmals
die Munitionsexporte des größten deutschen Rüstungskonzerns, der Rheinmetall
AG. Die Analyse zeigt, dass der in Düsseldorf beheimatete Konzern in großem
Umfang Munition und Munitionsfabriken in Kriegs- und Krisengebiete sowie an
autoritäre Staaten liefert, die systematisch die Menschenrechte verletzen.
Beispiele sind Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Bahrain.
Diese Exporte haben Rheinmetall zu einem der wichtigsten Player auf dem
Munitionsmarkt gemacht.
Obwohl etwa Saudi-Arabien eine zentrale Rolle beim Krieg im Jemen spielt, Menschenrechte
missachtet und zahlreiche sunnitische radikal-islamistische Gruppen
unterstützt, macht Rheinmetall weiterhin im großen Stil Munitionsgeschäfte mit
dem saudischen Regime. Rheinmetall-Bomben und -Granaten wurden in Bahrain, im
Jemen sowie in Saudi-Arabien auch bei zum Teil tödlichen Angriffen auf
Zivilisten eingesetzt.
Ein weiteres zentrales Ergebnis: Die Rheinmetall AG hat sich durch Tochter- und
Gemeinschaftsunternehmen, die im Ausland fertigen, umfassende Möglichkeiten
geschaffen, Exportbeschränkungen zu umgehen. Ist die Lieferung aus Deutschland
rechtlich nicht möglich, wird z.B. aus Italien oder Österreich geliefert. Geht
auch das nicht, weicht man auf Fabriken in Südafrika aus, wo es deutlich
leichter ist, an Genehmigungen zu kommen. Diese als „Internationalisierung“
bezeichnete Strategie des Konzerns ist derzeit wirtschaftlich erfolgreich, aber
politisch und ethisch mehr als fragwürdig.
„Munition ist das Grundnahrungsmittel für Kriege“, so der Autor der Studie, Otfried Nassauer vom Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS). „Es sollte selbstverständlich sein, solche Exporte besonders restriktiv zu genehmigen. Munitionslieferungen in Spannungs- und Kriegsgebiete müssen grundsätzlich verboten werden, ebenso wie Lieferungen an Staaten, die Menschenrechte nicht einhalten.“
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