IWF-Treffen in Washington: G24-Finanzminister pro Staateninsolvenz bei der UNO; Lagarde gegen Zahlungsaufschub fuer Griechenland
In ihrem Kommuniqué zur
heute beginnenden Frühjahrstagung von IWF und Weltbank bekräftigten die
VertreterInnen der Entwicklungs- und Schwellenländer (G24) ihre Unterstützung
für die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens innerhalb der Vereinten
Nationen. Die
UN-Vollversammlung hatte im vergangenen Jahr per Resolution beschlossen, bis
zum Ende der laufenden Sitzungsperiode im September 2015 einen Vorschlag für
ein Staateninsolvenzverfahren zu verabschieden. Der von der großen Mehrheit
getragene Prozess wird jedoch von einigen Industriestaaten, darunter
Deutschland, boykottiert.
Hinzu kommt, dass allein die Existenz eines geordneten Insolvenzverfahrens viel Druck von den Schuldnern, wie wir ihn jetzt wieder am Beispiel Griechenland erleben, nehmen könnte, da es ein faires Gleichgewicht zwischen Gläubigern und Schuldnern herstellen würde. Auch die Verweigerung von Zahlungsaufschüben, wie dieser Tage von IWF-Chefin Lagarde gegenüber Griechenland mit Aplomb in Szene gesetzt, würden schwieriger, wenn ein Insolvenzverfahren bevor steht, in dem Schuldner und Gläubiger sich auf Augenhöhe begegnen. Wie der derzeitige Griechenland-Poker zeigt, sind die Schuldner ihren Gläubigern ohne ein solches Verfahren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
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