Asiatisch-pazifische Freihandelszone: FTAAP statt TPP?
Einen geeigneteren Hintergrund
als das diesjährige Treffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftszusammenarbeit
(APEC) in Peking hätte sich der Internationale Gewerkschaftbund (ITUC) kaum
finden können für seinen Aufruf gegen die Verhandlungen über eine Transpazifische
Partnerschaft (TPP). Die Regierungen sollten die Verhandlungen hierüber sofort einstellen
„und sie nicht wieder aufnehmen, bevor sie ein wirkliches und transparentes
öffentliches Mandat bei sich zu Hause erhalten, das die Interessen der Menschen
ins Zentrum stellt“, heißt es in einer Erklärung
vom 11. November. „Diese geheimniskrämerische handelspolitische Abmachung wäre
gut für einige multinationale Konzerne, aber zutiefst schädlich für die
normalen Menschen und die ureigenste Rolle von Regierungen“, sagte die
ITUC-Generalsekretärin Sharan Burrow im Namen der Gewerkschaftsverbände aus
allen 12 TPP-Ländern.
Die US-Regierung mochte sich am Rande des APEC-Gipfels noch so sehr darum bemühen, die TPP-Verhandlungen zum Abschluss zu bringen; sie konnte nicht verhindern, dass die chinesischen Gastgeber ein inklusives Alternativprojekt präsentierten, das alle Länder der Region einbezieht: die Free Trade Area of Asia Pacific (FTAAP). Dass der Gipfel die Bemühungen zur Errichtung einer FTAAP unterstützte, ist sicher als ein „historischer Schritt“ (so Chinas Staatschef Xi) anzusehen, auch wenn unklar ist, welche Gestalt eine solche größere Freihandelszone letztlich annehmen wird. Zusammen mit der Errichtung einer BRICS-Entwicklungsbank, einem BRICS-Währungsfonds, einer Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (als Alternative zur Asiatischen Entwicklungsbank) und der geplanten Entwicklungsbank der Shanghai Cooperation Organisation ist dies eine weitere Facette in der Strategie, dem wirtschaftlichen Aufstieg (>>> Auf- und Überholen in der Weltwirtschaft: Der neue globale Kontext) eine alternative institutionelle Governance-Struktur folgen zu lassen – ganz nach der Devise: wenn und solange das nicht innerhalb der etablierten Organisationen geht, dann eben außerhalb!
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