UN-Generalversammlung: Mehrheit pro Staateninsolvenz
Mit 124 gegen 11 Stimmen bei 41 Enthaltungen hat die
Generalversammlung der Vereinten Nationen die von den Entwicklungsländern (G77
und China) eingebrachte Resolution angenommen, die die Schaffung eines
Staateninsolvenzverfahrens fordert (s. Blog vom Vortag). Deutschland stimmte
gegen die Resolution. Mit der
Entschließung verpflichtet sich die UNO, in der laufenden Sitzungsperiode, also
bis zum Ende des Jahres, ein rechtlich verbindliches Entschuldungsverfahren
auszuhandeln.
Die
Entschließung stellt einen enormen Rückenwind für alle Staaten dar, die nicht
länger in den von den Gläubigern beherrschten Foren in Paris und Washington
über ihre Schuldenprobleme verhandeln wollen. Zusammen mit nur wenigen
Industriestaaten hat Deutschland gegen die Resolution gestimmt – ein Umstand,
den Jürgen Kaiser von erlassjahr.de beschämend findet. Denn sowohl die von der CDU/CSU
wie auch von der SPD geführten Bundesregierungen haben in den letzten
15 Jahren genau die gleiche Forderung nach einem rechtsstaatlichen
Entschuldungsverfahren erhoben. Mit ihrer jetzigen Haltung hat sich Berlin innerhalb
der internationalen Gemeinschaft einmal mehr in die
Selbstisolierung begeben.
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