Luxemburg am Pranger
Luxemburg steht erneut
am Pranger. Zusammen mit Zypern, den britischen Virgin Islands und den
Seychellen fand es sich auf dem Global Forum on Transparency and Exchange of
Information for Tax Purposes in der letzten Woche in einer Gruppe von Jurisdiktionen
wieder, die gegen die internationalen Transparenz-Standards in Steuerfragen verstoßen.
Dies geht aus dem neuesten Tax Transparency Report hervor, der dem Treffen in Jakarta, an dem 80 Staaten
teilnahmen, vorlag. Die vier Länder, so heißt es darin, verfügten über ausreichend
robuste Gesetzgebungen, um den internationalen Transparenz-Standards nachzukommen,
hätten aber zu wenig getan, um sie in die Praxis umzusetzen.
Diesmal ist es also keine Studie im Auftrag der Luxemburger NGOs und kein ominöser Schattenfinanzplatz-Index, auf dem das Großherzogtum zuletzt auf Platz 2 gelandet ist, sondern der Bericht an ein international repräsentatives, von der OECD organisiertes Forum. Doch die herrschende Politik reagiert wie eh und je und streitet einfach alles ab, so der noch amtierende Finanzminister Luc Frieden. Und die sich formierende sog. Gambia-Koalition aus Sozialisten, Liberalen und Grünen? Große Hoffnungen sollte man darauf nicht setzen, sitzen die Lobbyisten des Finanzplatzes und der Fondsindustrie doch höchstpersönlich mit am Verhandlungstisch. Auch bislang schon war für Luxemburgs Sozialisten und Liberale der Finanzplatz eine Heilige Kuh. Und auch den Luxemburger Grünen ist das eigene Hemd näher als der Rock. Oder doch nicht?
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