Krugman: Komplott gegen Frankreich
Seit geraumer Zeit beobachte
ich, wie eine bestimmte Journaille und bezahlte „Wirtschaftsexperten“
versuchen, die Ökonomie meines geliebten Frankreichs schlecht zu schreiben.
Nach dem inzwischen gängigen Bild des Mainstreams liegt Frankreich wirtschaftlich
am Boden, während der Exportweltmeister Deutschland in neuem Glanz erstrahlt. Ich
habe mich in diesem Jahr zweimal für etwas längere Zeit in Frankreich
aufgehalten, im Frühjahr in der Provence und im Sommer in Burgund, und kann
dieses Zerrbild aus eigener Sicht in keiner Weise bestätigen. Dennoch fahren
der Großteil der Medien und gewisse Institutionen, allen voran die berüchtigten
Rating-Agenturen, fort, unsere Nachbarland in die Krise zu drängen, so Ende
letzter Woche Standard & Poor’s mit seiner Herabstufung Frankreich auf AA.
Für
den Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman (s. Foto) war das jetzt Anlass genug, von
einem „Komplott gegen Frankreich“ zu sprechen – nicht im wortwörtlichen Sinne,
aber es gäbe tatsächlich eine „Reihe von Leuten, die das Land schlechtmachen
wollen“. Krugman entlarvt das Frankreich-Bashing als politisch-ideologisches
Manöver, das mit der wirtschaftlichen Realität und den realen Problemen des
Landes (die es natürlich gibt) wenig zu tun hat, wohl aber damit, dass sich
Paris (obwohl die Regierung Hollande viele Fehler macht, wie sie für eine
sozialdemokratische Regierung typisch sind) bis dato verweigert, die in vielen
europäischen Ländern praktizierte Austeritätspolitik (>>> Folgen der Austeritätspolitik in Europa: Die Armut kehrt zurück) umstandslos mitzumachen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen