Nachfolge bei der FED: Stiglitz pro Yellen
In der Frage der Nachfolge für den US-amerikanischen
Zentralbank-Präsidenten Bernanke hat sich der Nobelpreisträger für Ökonomie,
Joseph E. Stiglitz, für Janet Yellen ausgesprochen. Yellen ist derzeit
Stellvertreterin Benankes und „eine der besten Studentinnen“ von Stiglitz. In
seinem jüngsten Kommentar schreibt Stiglitz:
„Jeder
ernstzunehmende Bewerber um das Amt des Zentralbankchefs sollte sich der
Bedeutung guter Regulierung und der Notwendigkeit bewusst sein, das
US-Bankensystem zum Geschäft der Kreditvergabe zurückzubringen – insbesondere
was normale Amerikaner und kleine und mittelgroße Unternehmen angeht (also
jene, die kein Geld an den Kapitalmärkten aufnehmen können).
Solides wirtschaftliches Urteilsvermögen und Diskretion sind
angesichts der Notwendigkeit, die Risiken alternativer Strategien abzuwägen,
und der Leichtigkeit, mit der sich die Finanzmärkte verunsichern lassen,
ebenfalls erforderlich…
Einige argumentieren, dass Amerika vor allem einen
Zentralbanker braucht, der Krisen aus eigener Erfahrung „erlebt“ hat. Wichtig
jedoch ist nicht bloß, während einer Krise „dabei gewesen“ zu sein, sondern bei
ihrer Handhabung ein gutes Urteilsvermögen gezeigt zu haben.
Jene im US-Finanzministerium, die für die Steuerung der
Ostasienkrise verantwortlich waren, haben eine miserable Leistung gezeigt und
Abschwünge in Rezessionen und Rezessionen in Depressionen verwandelt. Auch den
für die Bewältigung der Krise von 2008 Verantwortlichen kann man nicht
zugutehalten, dass sie eine robuste, alle Gesellschaftsschichten umfassende
Erholung herbeigeführt hätten. Ihre stümperhaften Bemühungen bei der
Hypothekenumstrukturierung, ihr Versäumnis, wieder für eine Kreditvergabe an
kleine und mittlere Unternehmen zu sorgen, und ihre fehlerhafte Handhabung der
Bankenrettungen sind alle wohldokumentiert, und dasselbe gilt für ihre groben
Fehler bei der Vorhersage von Produktionsentwicklung und Arbeitslosigkeit
angesichts einer steil abstürzenden Konjunktur.
Noch wichtiger für einen Zentralbanker, der eine Krise
managt, ist ein Bekenntnis zu Maßnahmen, die weitere Krisen weniger
wahrscheinlich machen. Eine Strategie des Laissez-faire dagegen würde weitere
Krisen praktisch unvermeidlich machen…“
… den vollständigen Kommentar finden Sie >>> hier.
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