Fatales Doha-Paradox
* ein
extrem schwaches Ergebnis bei der Klimafinanzierung, wo weder neues Geld auf
den Tisch gelegt wurde noch ein Pfad aufgezeigt, wie die bis zum Jahr 2020
versprochenen 100 Mrd. Dollar pro Jahr erreicht werden können;
*
eine neue, achtjährige Verpflichtungsperiode von 2013 bis 2020 unter dem
Kyoto-Protokoll mit weniger Teilnehmerländern als unter Kyoto I und weniger
ambitionierten Verpflichtungen, dafür aber mehr Schlupflöchern, z.B. in Form
der Möglichkeit, nicht verbraucht Verschmutzungsrechte in die nächste Phase zu
transferieren;
*
ein zaghafter Appell an die Kyoto-Teilnehmer, ihre Reduktionsziele bis 2014
nochmals zu überprüfen (und zu erhöhen);
*
eine Bekräftigung des Durban-Beschlusses, bis 2015 ein neues globales Klimaabkommen
auszuhandeln, das dann 2020 in Kraft treten soll;
*
ein Arbeitsprogramm zur Schaffung eines „internationalen Mechanismus“, über den
Entwicklungsländer Finanzmittel zur Entschädigung für „loss and damages“ aus
dem Klimawandel erhalten sollen.
Auch
wenn letzteres vage bleibt und vor allem noch offen ist, wie viel Geld dafür
aufgewendet werden wird, ist es doch das erste Mal, dass dieses Thema Eingang
in ein offizielles Dokument des internationalen Klimaschutzes gefunden hat –
ein Lichtblick also oder doch nur eine Fata Morgana? – Wie dem auch sei, wir
werden uns ein paar Tage der Reflexion über die Ergebnisse bzw. Nicht-Ergebnisse
von Doha gönnen und dann auf der W&E-Website eine längere Analyse
veröffentlichen: >>> hier.
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