Dirty profits: Milliardengewinne auf Kosten der Menschenrechte
Die führenden deutschen Finanzinstitute sind
massiv in menschenrechtlich brisante Unternehmen verstrickt. Dies belegt die
heute zum Internationalen Tag der Menschenrechte veröffentlichte Studie DIRTY PROFITS des NGO-Bündnisses „Facing Finance“. Das
Bündnis attestiert vielen weltweit agierenden Unternehmen einen „Dauerkonflikt
mit international etablierten sozialen Normen und Umweltstandards“, und dennoch
haben Banken und Versicherer offensichtlich keine Skrupel, bei deren
Finanzierung behilflich zu sein. Dies gilt besonders für Bergbauriesen wie
Vale, BHP Billiton und Glencore, oder den Öl-Multi Shell.
Rüstungsproduzenten wie Lockheed Martin,
Rheinmetall oder EADS, verletzen darüber hinaus Waffenkonventionen oder sind
im Konflikt mit Anti-Korruptionsstandards, Ausfuhrrichtlinien bzw.
grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte. Elektronik‐ oder
Textilmultis wie Hon Hai (Foxconn), Samsung oder H&M schließlich
profitieren von Kinderarbeit und anderen arbeitsrechtlichen Verstößen, so der Bericht.
Die von Facing Finance untersuchten 28 Unternehmen
machten 2011 einen Umsatz in Höhe von 1,22
Billionen € und erzielten insgesamt einen Nettogewinn in Höhe von 106 Mrd. €. Finanzielle Unterstützung
erhielten sie dabei v.a. von namhaften Finanzinstituten wie BNP Paribas,
Deutscher Bank, ING, Allianz und UniCredit. Im Untersuchungszeitraum (seit Januar
2010) belief sich die Summe der Geschäftsbeziehungen zwischen den 28
Unternehmen und den 16 untersuchten europäischen Finanzinstituten auf über 44 Mrd. €.
Die Zahlen belegen für die Autoren, dass allen
Sonntagsreden zum Trotz die Finanzdienstleister in Sachen Nachhaltigkeit noch
ganz am Anfang stehen und dringend mehr Verantwortung übernehmen müssen. „Sie
brauchen endlich verbindliche und umfassende Regeln, um
Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen, die sie häufig mit
finanzieren, zu beenden.” Wie notwendig diese Forderung ist, belegt das
Beispiel Mosambik. Ein Land, welches seit vielen Jahren unter den Folgen von
Bergbauprojekten leidet. Besonders die Aluminiumschmelze Mozal, betrieben von
BHP Billiton, steht wegen kontinuierlicher Umwelt- und Luftverschmutzungen und
Arbeitsrechtsverstößen in der Kritik. Organisationen wie Justiça Ambiental
engagieren sich dagegen. Sie helfen z.B. lokalen Gruppen, Beschwerden bei der
Ombudsstelle der Weltbanktochter IFC einzureichen.
3 Kommentare:
Nanu, wie kommt denn die KfW in diese Liste? Vermutlich weil die EADS finanziert.
Dazu braucht es nicht einmal eine Studie. In Spanien kann man das jeden Tag live erleben.
http://uhupardo.wordpress.com/2012/12/10/investment-opfer-frau-sticht-sich-in-der-bank-eine-schere-in-den-hals/
Pseudoveranstaltungen, um die Propaganda vom anständigen, den Menschenrechten verpflichteten Westen aufrecht zu erhalten.
Die Ausbeutung beginnt spätestens, wenn die Zölle abgeschaft und der Dollar/Euro unkontrolliert einmarschieren darf.
Mit Fiat Geld wird dann Profit gescheffelt und das Land geplündert ob für 1 Euro oder 1,20 Euro Tageslohn.
Lächerlich oder besser zynischer geht immer!
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