Finanztransaktionssteuer: 52 Finanzmanager pro Steuer gegen Armut
Vor dem Treffen der
EU-Finanzminister in Brüssel am kommenden Montag drängen mehr als 50 führende
FinanzexpertInnen auf die Einführung der Finanztransaktionssteuer (FTS). In einem
offenen Brief argumentieren sie, dass die Steuer die Finanzmärkte stabilisieren
und die Einnahmen der Regierungen erhöhen würde. Am Montag, den 10. Juli,
treffen sich die Finanzminister der zehn am Verhandlungsprozess beteiligten
Länder in Brüssel; es wird erwartet, dass sie dort über die FTS beraten. Aus
diesem Anlass wenden sich 52 führende Expertinnen und Experten der globalen
Finanzindustrie in einem offenen Brief an die europäischen Staats- und
Regierungschefs, und fordern sie auf, sich für die sofortige Einführung FTS
einzusetzen.
Der offene Brief ist eine Aktion von Oxfam und der Kampagne
„Steuer gegen Armut". Die Steuerabgabe auf den An- und Verkauf von Aktien
und Derivaten würde laut den ExpertInnen die Finanzmärkte stabilisieren und die
schädliche kurzfristige Finanzspekulation eindämmen. In dem Brief wenden sie
sich auch gegen das Vorurteil, dass die FTS das wirtschaftliche Wachstum
bremsen könnte. Nach Meinung der Finanzprofis gibt es immer mehr Hinweise, dass
die Steuer ganz im Gegenteil sogar das Wirtschaftswachstum ankurbeln würde. Avinash Persaud, Vorstandsvorsitzender
bei der Beratungsfirma Intelligence Capital Limited und früherer Leiter des
Bereichs Curreny and Commodity Research bei JP Morgan (UK), sagt: „Die
Argumente der Finanzindustrie gegen die FTS gehen nicht auf. Die FTS wird eben
nicht Investitionen bremsen oder das Wirtschaftswachstum verlangsamen, sondern
die gefährlichen Spekulationspraktiken eindämmen, die die Finanzkrise von 2008
ausgelöst haben.“
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