G8: Vom Abgesang zum Non-Event
Es gibt kaum noch Unterschiede in der Kommentierung, wenn es um den derzeit tagenden G8-Gipfel in L’Aquila geht. Jetzt schreibt auch die Financial Times vom „Abgesang“ und analysiert die Entwicklung der G8-Gipfel vom Kamingespräch zum „swan song“ auf die G8-Exzesse, wie sie Berlusconi zynisch vor der Kulisse einer zerstörten Stadt noch einmal inszeniert. Doch angesichts der ersten Informationen darüber, wie wenig auf diesem Gipfel herauskommen wird, liegt man auch nicht daneben, wenn man von einem „Nicht-Ereignis“ spricht (s. Video).
Bereits am ersten Tag ist durchgesickert, dass das Abschlusskommuniqué des Gipfels weder einen gemeinsamen Ansatz zum Kampf gegen die Wirtschaftskrise noch eine Verständigung auf gemeinsame klimapolitische Ziele enthalten wird. Während Bundeskanzlerin Merkel immer lauter über eine „Exit-Strategie“ aus dem kostspieligen Krisenmanagement nachdenkt und Deutschland bereits wieder gestärkt aus der Krise hervorgehen sieht (welch grandiose Traumtänzerin ist sie doch!), halten andere das bei weitem für verfrüht. Auch in Sachen Klimapolitik soll das letzte, ohnehin diffuse (weil ohne Basisjahr in die Welt gesetzte) Reduktionsziel (50% bis 2050) aus dem Abschlussdokument herausgenommen worden sein, so dass die G8, aber auch das sog. Major Economies Forum der 16 emissionsstärksten Länder das morgen tagt, Ende dieses Jahres mit buchstäblich leeren Händen nach Kopenhagen fahren werden.
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