Steinbrück: G8 mittelfristig überflüssig
Vielleicht sollte man doch öfter Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) lesen. Die FAZ berichtete jedenfalls schon am 20. November von Verlautbarungen des deutschen Finanzministers Peer Steinbrück (Photo), die eine beitere Aufmerksamkeit verdienen. Nach dem G20-Treffen in Melbourne (>>> G20 vis-à-vis G8) sagte Steinbrück, die Gruppe der führenden Industrienationen (G8) werde mittelfristig überflüssig werden und solle besser durch die G20 ersetzt werden - "nicht im kommenden Jahr, aber in zwei oder drei Jahren". Sie bilde die Interessen von Schwellenländern und entwickelten Industriestaaten einfach besser ab. Ob ihm da wohl die erstmalige Teilnahme an einem G20-Treffen auf die Sprünge geholfen hat oder der gastgebende australische Finanzminister Peter Costello? Dieser hatte schon am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Singapur gesagt, die G8 seien ein Anachronismus aus einer anderen Welt (>>> G-7, Aging Hero, Must Make Room for 20 Nations). Die Zukunft gehöre der G20, die nach der Asienkrise ins leben gerufen worden war.
Nun hat das entscheidende Wort, wenn es um die G8 geht, sicher die Bundeskanzlerin. Diese freut sich derweil unverdrossen auf ihre Gastgeberrolle im nächsten Juni, wie sie in dem soeben eröffneten Online-Portal der Bundesregierung zur G8-Präsidentschaft (siehe offizielles Logo) kund tut (>>> www.g-8.de). Doch vielleicht ist ja die Äußerung Steinbrücks ein weiteres Indiz dafür, daß es mit der G8 doch schon bald zu Ende geht. Zu wünschen wäre es.
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