Gender-Strategie der Weltbank: Eindimensionale Marktorientierung
Scharfe Kritik an dem neuen Gender-Aktionsprogramm der Weltbank übt der Informationsbrief Weltwirtschaft & Entwicklung in seiner neuen Ausgabe (>>> W&E 12/2006). Der Aktionsplan ist mit 24,5 Mio. US-Dollar ausgestattet und eine maßgebliche frauenpolitische Leitlinie der Bank für die Haushaltsjahre 2007-2010. Zwar sei es richtig und wichtig, schreibt W&E-Autorin Christa Wichterich, Chancengleichheit auch auf den Märkten voranzubringen. Doch sehe der Aktionsplan die Frauen eindimensional als Marktakteurinnen - sei es als Unternehmerin, als Landbesitzerin, als Kreditnehmerin bei privaten Banken oder als flexible Teilzeitarbeiterin. Unter der Überschrift "Die neuen Smarties der Weltbank" schreibt Wichterich:
"Dagegen verschwinden die konkreten ökonomischen Tätigkeiten von Frauen als Bäuerin, Kleinhändlerin, Dienstleisterin oder Exportarbeiterin hinter diesen Funktionen als Marktakteurinnen. Selbsthilfegruppen und informelle Tätigkeiten sollen gezielt in den Markt integriert werden."
Weitere Beiträge der Dezember-Ausgabe gehen der Frage nach, ob soziale Gerechtigkeit und ökonomsiche Globalisierung miteinander vereinbar sind (Rainer Falk), und würdigen Leben und Werk des kürzlich verstorbenen monetaristischen Ökonomen Milton Friedman (Herbert Schui). In den Rubriken W&E-Infospiegel und W&E-Update finden sich Terminhinweise und Tips für 2007.
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