Trotz Kritik: Seidenstrassen-Initiative gewinnt an Schwung
Während die
Trump-Leute sich auf die Seidenstraßen-Initiative (engl. Belt and Road) einschießen
und auch in Europa Kritik und China-Bashing sich Gehör verschaffen, nehmen
anderswo die positiven Bewertungen zu. Kurz vor seiner Abreise zum 2.
Belt-and-Road-Forum in Peking, an dem derzeit mehr als 40 Staats- und
Regierungschefs teilnehmen, bezeichnete UN-Generalsekretär Antonio Guterrez die
chinesische Initiative als „sehr wichtige Gelegenheit“. Die
Seidenstraßen-Initiative könne ein sehr wichtiges Instrument sein, um den
Klimawandel zurückzudrängen. „Wir brauchen eine Menge an Investitionen in nachhaltige
Entwicklung, in erneuerbare Energien und in Infrastruktur, die die Zukunft
respektiert und wirklich nachhaltig ist“, so der Generalsekretär.
Alles
was dazu beiträgt, verschiedene Länder zu verbinden, so Guterrez, erleichtere
den Handel. Informations- und Wissensaustausch stellen einen wichtigen Beitrag
zu einer fairen Globalisierung dar. „Das ist genau die Gelegenheit, die Belt
and Road repräsentiert.“ Auf dem derzeitigen Forum sollten die positiven
Implikationen der Initiative diskutiert und maximiert werden.
Einer
der Hauptstreitpunkte in der Auseinandersetzung um die Seidenstraßen ist die
Frage, ob damit nicht die Gefahr einher geht, dass die Partnerländer durch hohe
Kreditaufnahmen in „Schuldenfallen“ geraten. Auf dem kürzlichen World Economic
Forum zu Nahost und Nordafrika in Jordanien überwogen jedoch die Stimmen, dass
dies nicht der Fall ist. Li Chengwen vom chinesischen Außenministerium besteht
darauf, dass „China versucht, Wege zu finden, um die ‚Schuldenfalle‘ zu
vermeiden. Kein Land habe bis heute beklagt, in die ‚Falle‘ nicht-nachhaltiger
chinesischer Kredite getappt zu sein. Auch den Geopolitik-Vorwurf weisen die
Chinesen zurück: „Die Belt-and-Road-Initiative zielt darauf, das
wirtschaftliche Wohlergehen der Länder zu verbessern. Sie zielt nicht auf die
Ausweitung der politischen und geographischen Autorität Chinas in der Welt“, so
Li.
„Wenn
man an seinen Interessen festhält, wird man in China keinen unfairen Partner
finden“, sagt z.B. Shandana Gulzar Khan vom pakistanischen Handelsministerium. „Doch
es hängt davon ab, wie gut man seine Hausaufgaben gemacht hat.“ Ein anderes
Argument führte in Amman He Wenping von der Chinesischen Akademie für
Sozialwissenschaften (CASS) ins Feld: „Die größte Angst vor der ‚Schuldenfallen-Diplomatie‘
sollte von China selbst kommen. Es geht um chinesisches Steuerzahler-Geld.“
Schon deshalb verbiete sich, die ‚China-First‘-Flagge zu schwenken.
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