Faire und offene Auswahl des neuen Weltbank-Chefs gefordert
Über 90 zivilgesellschaftliche
Organisationen sowie 40 prominente Akademiker und Politik aus aller Welt haben
einen Offenen Brief an den Rat der
Exekutivdirektoren der Weltbank geschickt, in dem sie verlangen, dass diese zu
ihrem Versprechen stehen, den nächsten Weltbank-Präsidenten in einem offenen,
qualifikationsbasierten und transparenten Auswahlprozess zu bestimmen.
Der
Brief stellt fest, dass der neue Präsident im Kontext „anhaltender
Herausforderungen der Weltwirtschaft“ gewählt wird, die sich aus „wachsender
Ungleichheit, einer wachsenden Bedeutung der Finanzen, der Finanzmärkte und
finanzieller Institutionen in der Wirtschaft, einer drohenden Schuldenkrise und
zunehmendem Konzernreichtums ergibt, die wiederum in eine Erosion der
Souveränität der staatlichen Souveränität und deren Fähigkeit, ihre
menschenrechtlichen Verpflichtungen zu erfüllen, mündet“. Darüber hinaus heißt
es, „die Weltbank brauche einen Führer, der fähig und bereit ist, kritisch einzuschätzen,
welche Rolle die Bank dabei spielen kann, das gescheiterte Modell, das uns
bisher bestimmt hat, herauszufordern“.
Der
Brief listet fünf wesentliche Kriterien auf, die der neue Präsident erfüllen
müsse:
*
erwiesene Kenntnisse und Erfahrungen in Entwicklungsfragen;
* Aufgeschlossenheit
für ein breites Spektrum an Sichtweisen und Interessen, darunter der
Zivilgesellschaft und der Wissenschaft;
*
Entschlossenheit, die Menschenrechte der Armen und Marginalisierten hoch zu
halten;
*
Unterstützung des Pariser Klimaabkommen und der Nachhaltigen Entwicklungsziele
(SDGs);
*
einen klaren Plan, die sozialen, menschlichen und Umweltrechte, wie sie von
Staaten und Institutionen verletzt werden, zu fördern.
Die
Weltbank sollte vermeiden, den gescheiterten Auswahlprozess ihre früheren
Präsidenten Jim Yong Kim zu wiederholen, warnen die Autor*innen des Briefes.
Kandidaten aus dem Globalen Süden und aus Nehmerländern sollten zur Bewerbung ermutigt
werden.
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