MigrantInnen: Die Reichen tun zu wenig
Die sechs größten Volkswirtschaften,
die die Hälfte der globalen Wirtschaftskraft ausmachen, nehmen weniger als 9%
der weltweiten Flüchtlinge auf. Der Großteil findet in wirtschaftlich sehr viel
schwächeren Ländern Zuflucht. Darauf weist die internationale Nothilfe- und
Entwicklungsorganisation Oxfam hin und fordert von den großen
Volkswirtschaften, deutlich mehr Menschen aufzunehmen und einen effektiven
Schutz von Flüchtlingen zu gewährleisten.
Oxfams
Analyse (>>> A poor welcome from the world’s wealthy) zufolge beherbergen die Vereinigten
Staaten, China, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien insgesamt nur
2,1 Millionen Flüchtlinge (8,8% der rund 24 Millionen von den Vereinten
Nationen offiziell registrierten Flüchtlinge und Asylbewerber). In scharfem
Kontrast dazu steht die Aufnahmebereitschaft sechs deutlich ärmerer Länder:
Jordanien, Türkei, Pakistan, Libanon, Südafrika und die besetzten
palästinensischen Gebiete machen zusammen weniger als zwei Prozent der globalen
Wirtschaftskraft aus, gewähren aber über 50% aller weltweit registrierten
Flüchtlingen und Asylbewerbern Zuflucht (s. Grafik).
„Die wirtschaftlich Großen machen sich mehrheitlich ganz
klein, wenn es um den Flüchtlingsschutz geht. Dieses verantwortungslose
Versteckspiel muss ein Ende haben. Deutschland sticht unter den
Wirtschaftsriesen zwar positiv hervor, könnte aber trotzdem erheblich mehr
schutzbedürftige Menschen aufnehmen und andere Aufnahmeländer finanziell
stärker unterstützen“, erklärt Robert Lindner, Referent für humanitäre Krisen
und Konflikte bei Oxfam Deutschland.
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