Neuer Griechenland-Showdown?
Tsipras und Lagarde |
Sollte irgendjemand gedacht haben, die Kapitulation der Regierung Tsipras vor
den europäischen Gläubigern im letzten Sommer sei das Ende der
Griechenland-Krise, dürfte schon bald eines Besseren belehrt werden. Der
nächste Griechenland-Showdown steht im Vorfeld der Juli-Deadline an, wenn Athen
wieder eine neue Tranche aus dem aktuellen „Rettungspaket“ braucht, weil erneut
Milliarden Euros an Schulden fällig werden. Doch diesmal dürften sich nicht
Griechenland und die Schuldner gegenüberstehen, sondern die Europäische Union
und der Internationale Währungsfonds (IWF). Wie das?
Der IWF ist dem aktuellen Bail-out bis heute nicht beigetreten, weil er erhebliche Bedenken hat, dass dieses Programm Griechenland in die Schuldentragfähigkeit führt. Für völlig unrealistisch hält man in Washington beispielsweise das Athen aufgezwungen Ziel eines Primärüberschusses (Überschuss vor Bezahlung der Schulden) im griechischen Haushalt von 3,5%, das bis 2018 erreicht werden soll. Dies sei nur „unter heroischen Opfern“ des griechischen Volkes leistbar und das auch nur kurzfristig, bemerkte IWF-Chefin Christine Lagarde am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank und bekräftigte, dass der Fonds ohne einen weiteren Schuldenschnitt sich künftig nicht mit finanziellen Beiträgen an der Troika beteiligen wird.
Der IWF ist dem aktuellen Bail-out bis heute nicht beigetreten, weil er erhebliche Bedenken hat, dass dieses Programm Griechenland in die Schuldentragfähigkeit führt. Für völlig unrealistisch hält man in Washington beispielsweise das Athen aufgezwungen Ziel eines Primärüberschusses (Überschuss vor Bezahlung der Schulden) im griechischen Haushalt von 3,5%, das bis 2018 erreicht werden soll. Dies sei nur „unter heroischen Opfern“ des griechischen Volkes leistbar und das auch nur kurzfristig, bemerkte IWF-Chefin Christine Lagarde am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank und bekräftigte, dass der Fonds ohne einen weiteren Schuldenschnitt sich künftig nicht mit finanziellen Beiträgen an der Troika beteiligen wird.
Für Aufsehen sorgte kürzlich auch der Wikileaks-Mitschnitt
einer Telefonkonferenz hochrangiger IWF-Mitarbeiter, in der diese ihrem Unmut
über die mangelnden Zugeständnisse der Europäer in Sachen Schuldenschnitt
freien Lauf ließen und darauf spekulierten, die Europäer würden sich ohnehin
immer erst kurz vor der Pleite Griechenlands bewegen. Von der griechischen
Regierung wurde dies dahingehend interpretiert, der Fonds würde im Falle
Griechenlands auf ein „Kreditevent“ (im Jargon steht das für Kreditausfall)
setzen bzw. wolle das Land an den Rand des Bankrotts treiben. Was Lagarde
umgehend in ungewöhnlich schroffer Form zurückwies.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen