Wie den Kapitalabfluss aus den Emerging Markets stoppen?
Gastblog von Joseph E. Stiglitz und Hamid Rashid
Die
Entwicklungs- und Schwellenländer stehen in diesem Jahr vor einer
erheblichen wirtschaftlichen Verlangsamung. Laut des UN-Berichts über
die Lage und Aussichten der Weltwirtschaft 2016
sind sie 2015 durchschnittlich nur um 3,8% gewachsen – die niedrigste
Quote seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2009. Nur im Rezessionsjahr
2001 war sie noch niedriger. Und erwähnenswert ist dabei auch, dass der
Rückgang in China und die schweren Rezessionen in Russland und Brasilien
nur einen Teil des allgemeinen Wachstumsrückgangs darstellen.
Viele
Entwicklungs- und Schwellenländer in Lateinamerika und Afrika wurden
hart vom Rückgang der Rohstoffpreise getroffen, und natürlich hatte die
sinkende Rohstoffnachfrage in China (einem Land, das fast die Hälfte der
weltweiten Nichtedelmetallproduktion verbraucht) viel mit diesem
starken Preisverfall zu tun. In der Tat werden im UN-Bericht 29
Volkswirtschaften aufgelistet, die von der Flaute in China
wahrscheinlich negativ betroffen sind. Und der Zusammenbruch der
Ölpreise seit Juli 2014 um über 60% hat die Wachstumsaussichten der
Ölexporteure unterminiert.
Echte Sorgen bereiten allerdings nicht nur die fallenden Rohstoffpreise, sondern vor allem die massiven Kapitalabflüsse. Die Kapitalflüsse kehren sich momentan um
und werden erstmals seit 2006 wieder negativ. 2015 betrug der
Nettoabfluss aus den Entwicklungs- und Schwellenländern mehr als 600
Milliarden Dollar – über ein Viertel der Gesamtzuflüsse der sechs Jahre
zuvor. Für die größten Abflüsse sorgten die internationalen Banken. 2015
verringerten sie ihr Gesamtkreditvolumen um über 800 Milliarden Dollar.
Kapitalabflüsse dieser Größenordnung haben eine Unzahl möglicher
Folgen: Sie führen zur Austrocknung der Liquidität, einer
Kostensteigerung im Kredit- und Schuldendienst, schwächeren Währungen,
sinkenden Reserven und fallenden Kursen bei Aktien und anderen
Anlagegütern. Auch auf die Realwirtschaft werden sie große Auswirkungen
haben und die Wachstumsaussichten in den betroffenen Regionen schwer
beschädigen...
... den vollständigen Beitrag lesen Sie >>> hier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen