USA-Kuba: Kurswechsel Obamas in letzter Minute
Als überfällige Reaktion auf
die wachsende Isolierung der US-Außenpolitik in Lateinamerika wird der neue
Kurs der Obama-Administration von der US-Linken und den amerikanischen
Liberalen begrüßt. Wie der Ko-Direktor des Center for Economic and Policy
Research (CEPR) in Washington, Mark Weisbrot, sagte, ist die historische
Kehrtwende, die nach über 50 Jahren wieder volle diplomatische Beziehungen
zwischen den USA und Havanna herstellen soll, das Ergebnis einer wachsenden
Isolierung der USA in der Hemisphäre: „Die Beziehungen zwischen Lateinamerika
und der Obama-Administration waren wahrscheinlich die schlechtesten einer
US-Administration seit Jahrzehnten. Der Schwenk ist willkommen, aber neue Sanktionen
werfen auch Fragen danach auf, ob das ein Richtungswechsel ist oder nur die
Aufgabe einer Strategie, die mehr als 50 Jahre lang gescheitert ist.“
Der
historische Linksschwenk Lateinamerikas in den letzten Jahren hat Regeln und Normen
in der ganzen Region verändert. Viele lateinamerikanische Regierungen, nicht
nur linke, haben immer wieder verlangt, dass der Status quo der Sanktionen verändert
werden und Kuba gleichberechtig behandelt werden muss, etwa in Foren wie dem
Gipfel der Amerikas. Es kam zur Bildung internationaler Gruppierungen wie der
Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC), in denen
Kuba Mitglied wurde, die USA aber ausgeschlossen blieben. „Obamas Entscheidung
ist ebenfalls eine klare Niederlage für die kubanischen Exilextremisten, die
die US-Politik mit ihren neokonservativen Verbündeten so lange dominiert haben“,
so Weisbrot.
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