Schlechte Noten für die Deutsche Bank
Laut
aktueller Recherchen von Facing Finance und urgewald verschafft die Deutsche
Bank weiterhin Unternehmen Geld, die Umwelt- und Menschenrechte missachten und
das Klima massiv schädigen. Sie vergibt nach wie vor Anleihen und Kredite an
Rüstungskonzerne, die ihre Waffen in Krisengebiete liefern sowie an Atomfirmen
und sie spekuliert weiter mit Agrarrohstoffen. Allein die Finanzbeziehungen der
Deutschen Bank zu 7 der 10 weltweit umstrittensten Unternehmen belaufen sich
derzeit auf über 2,8 Mrd. €. Fast 1 Mrd. € sind zudem Geschäften mit der
Rüstungsindustrie zuzuordnen. Dies, obwohl die Bank in ihrem
Nachhaltigkeitsbericht behauptet, keine Finanzprodukte anzubieten, die in
direktem Zusammenhang mit Atomwaffen, Streumunition und Landminen sowie
Menschenrechtsverletzungen stehen.
Aus den
Appalachen in den USA ist Paul Corbit Brown angereist. Er engagiert sich in der
Organisation ‚Keeper of the Mountains’ gegen die Zerstörung seiner Heimat für
den Kohleabbau. Denn in den Appalachen werden ganze Bergspitzen weggesprengt
und komplette Landschaften zerstört, der Abraum landet in Flüssen und vergiftet
das Trinkwasser. „Die Deutsche Bank hat den Unternehmen Alpha Natural Resources
und Arch Coal, die diese Form von Kohleabbau betreiben, zu Geld verholfen. Sie
weigert sich, solche Firmen von der Finanzierung auszuschließen. Das ist unverantwortlich“,
beklagt Corbit Brown.
Vorn
dabei ist die Deutsche Bank weiterhin auch beim Geschäft mit der Nahrungsmittelspekulation.
„3,79 Mrd. Euro investierten die Investmentfonds der Bank 2012 in Wetten auf
die Preise von Nahrungsmitteln wie Weizen und Mais“, so Oxfam-Experte David
Hachfeld. „Nahrungsmittelspekulation erhöht das Risiko von Preisschwankungen
und Hunger. Menschen in armen Ländern können sich Grundnahrungsmittel nicht
mehr leisten, wenn die Preise explodieren. Die Deutsche Bank kennt die Risiken,
doch der Profit geht vor.“ Die Bank hat im letzten Jahr sogar ihre Zusage
gebrochen, die Auflage neuer Fonds so lange auszusetzen, bis sie eine
Untersuchung zum Hungerrisiko durchgeführt hat. Oxfams Recherchen zufolge
gründete die Deutsche Bank allein im letzten Jahr fünf neue Investmentfonds,
die auf die Preise von Agrarrohstoffen wetten.
Angesichts
der umfassenden Kritik stellen die NGOs Jain und Fitschen für ihr erstes
Amtsjahr ein desaströses Zeugnis aus, das sie ihnen, im Stil eines
Schulzeugnisses zusammengefasst, auf der Hauptversammlung überreichen werden.
Sie rufen auch dazu auf, die Dividende zu Gunsten der Menschen zu spenden, die
unter den Geschäften der Deutschen Bank leiden.
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