Strauss-Kahn: 'Ich will den IWF verändern'
Der designierte neue Geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, will den Fonds verändern und gewinnt so auch Sympathien bei denjenigen, die bislang zu den heftigsten Kritikern des überkommenen Auswahlverfahrens für die Spitzenposition gehörten. Auf einer Rundreise durch zahlreiche Länder im Süden des Globus (China, Indien, Südkorea, Ägypten, Saudi-Arabien, Mexiko, Chile, Brasilien und Argentinien) wirbt Strauss-Kahn derzeit für seine eigene Kandidatur und für Reformen in drei Schlüsselbereichen. Dazu gehören die Verteilung der Stimmrechte, das Auswahlverfahren für die Spitzenposition und die operative Programmpolitik des Fonds.
Nach einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Lula ließ dieser erklären, er stimme „sehr“ mit den Reformvorschlägen des europäischen Kandidaten überein. Strauss-Kahn wiederum sagte, er sei „deshalb Kandidat, weil ich den IWF verändern will“. Er sei sich dessen bewußt, daß das Image des Fonds gerade in Lateinamerika in den letzten Jahre sehr in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Er wolle eine stärkere Rolle für den IWF bei der „Förderung von Wachstum und Entwicklung durch finanzielle Stabilität“.
In Bezug auf dieses Ziel könnten angesichts der aktuellen Turbulenzen auf den Finanzmärkten schon bald große Herausforderungen auf den Kandidaten zukommen. Was die Stimmrechtsreform betrifft, so wird Strauss-Kahn vor allem über seinen europäischen Schatten springen müssen. Doch trauen ihm viele das notwendige diplomatische Geschick zu, um die Europäer von ihrer Blockadeposition (s. Eintrag vom 8.8.2007) abzubringen.
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