UN-Reform: Mehr Schwung als erwartet
Der Weltgipfel des letzten Jahres hat mehr Schwung in die internationalen politischen Prozesse gebracht, als viele erwartet hatten. Dies betrifft nicht so sehr die Umsetzung der dort bekräftigten Millennium-Entwicklungsziele (MDGs), wo es nach wie vor große Defizite zu verzeichnen gibt und die großen Industrieländer die auf dem G8-Gipfel in Gleneagles gegebenen Versprechen noch einlösen müssen. Erstaunlich ist vielmehr die Dynamik, die in den Prozeß der Reform der Organisation der Vereinten Nationen selbst gekommen ist. Oft gescholten und vor allem von den USA am liebsten umgangen, waren selten so viele wie heute der Meinung, daß die UN ein unverzichtbarer Rahmen für die Ausgestaltung von Global Governance und Krisenbewältigung sind. Die UN-Reform ein Jahr nach dem Weltgipfel ist das Thema einer neuen W&E-Hintergrund-Ausgabe (s. Abbildung). Ian Williams bilanziert darin die UN-Reformprojekte kurz vor dem Ende der Amtszeit von Generalsekretär Kofi Annan. Thomas Fues hat den soeben erschienenen Bericht des Hochrangigen Panels für systemweite Kohärenz gelesen, der eine Effektivierung im UN-Entwicklungsbereich anstrebt, und kommt zu einem gemischten Urteil. Jens Martens schließlich fragt, ob es neue Chancen für einen Durchbruch in den jahrelangen Bestrebungen zur Reform des UN-Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC) gibt.
Die Hintergrund-Ausgabe ist auch Bestandteil unseres neuen G8-Pakets "Auf dem Weg nach Heiligendamm", das jetzt fortlaufend aktualisiert und an Gewicht zunehmen wird.
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