Klimagerechtigkeit und Handelsgerechtigkeit
Zur Rechtfertigung seines kruden Protektionismus argumentiert Donald Trump gerne mit der
These, dass Handel fair sein müsse. Ein Copyright hat er dafür freilich nicht.
Dies liegt bei der internationalen Fair-Trade-Bewegung, die pünktlich zur
Klimakonferenz COP24, die am Sonntag in Katowice/Polen beginnt, eine
Grundsatzerklärung „Handelsgerechtigkeit – der Schlüssel zur Stärkung derKlimaresistenz von Kleinbäuerinnen und –bauern“ veröffentlicht hat. Darin
werden die Teilnehmerstaaten der Klimakonferenz aufgefordert, faire
Handelspraktiken als Bedingung für Klimagerechtigkeit anzuerkennen. Dazu
gehören etwa transparente Lieferketten, klare Verantwortlichkeiten sowie ein
ökologischeres Wirtschaften.
500 Millionen
Kleinbauernfamilien liefern über 80% der im Globalen Süden konsumierten
Nahrungsmittel. Zusammen mit den Landarbeiter*innen sind sie zugleich am
stärksten von den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels betroffen.
„Kleinbäuerinnen und -bauern stehen im Kampf gegen den Klimawandel an
vorderster Front. Einerseits leisten sie einen großen Beitrag zur
Armutsreduktion und zur weltweiten Ernährungssicherheit. Gleichzeitig sind sie
dem Klimawandel am stärksten ausgesetzt und besonders von Armut und Hunger
bedroht. Ihre Stimme muss in den Verhandlungen im Rahmen der COP deshalb
dringend stärker gehört werden", appelliert Dieter Overath,
Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender bei TransFair, an die internationale
Gemeinschaft.
Kleinbäuerinnen
und -bauern leiden zunehmend unter Ernteausfällen, Wasserknappheit und
Naturkatastrophen. Das gefährdet die Ernährungssicherheit sowie die
Lebensgrundlage ganzer Gemeinschaften. Die Anpassung an den Klimawandel wird
daher für viele zu einer Frage von Leben und Tod“. Neben den Auswirkungen des
Klimawandels leiden Kleinbäuerinnen und –bauern unter extremen
Preisschwankungen im konventionellen Welthandel, Preisdruck und ungerechten
Handelspraktiken. Handelsgerechtigkeit ist ein wichtiger Schritt, um
Klimagerechtigkeit zu erreichen, indem die Bedürfnisse von kleinbäuerlichen
Erzeuger*innen Priorität erhalten und deren höhere Risiken berücksichtigt
werden.
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