Civil20 fordern Politikwechsel von G20
Auf dem C20-Gipfel heute und
morgen in Argentinien diskutieren mehr als 600 zivilgesellschaftliche
Organisationen über globale Zukunftsfragen und formulieren ihre Forderungen an
die Gruppe der G20. Die C20 sind ein Zusammenschluss internationaler
Organisationen der Zivilgesellschaft und seit 2012 offiziell als
Beteiligungsgruppe der G20 anerkannt. Der
Gipfel der Civil20 (C20) ist der Höhepunkt eines sechsmonatigen
Konsultationsprozesses der globalen Zivilgesellschaft über die Politik der G20,
deren Regierungschefs sich Ende November in Argentinien treffen. In den
vergangenen Monaten haben international besetzte Arbeitsgruppen Empfehlungen zu
folgenden Themen erarbeitet: Anti-Korruption, Klima, Bildung, Beschäftigung,
Energie, Gender, Globale Gesundheit, Umsetzung der Agenda 2030, ein förderndes
Arbeitsumfeld, Ungleichheit, Infrastruktur, Investitionen, nachhaltige
Entwicklung, Technologie und Digitalisierung..
Die C20 fordern, die wachstumsorientierten
Weltwirtschaftsstrategien der G20 in Richtung einer sozial-ökologischen
Transformation zu verändern. Wie Bernd Bornhorst vom Dachverband Venro, der die
deutschen NGOs beim C20 vertritt, sagt, lassen sich die Herausforderungen der
Zukunft „nicht mit den Rezepten der Vergangenheit bekämpfen, die unsere
heutigen Probleme verursacht haben. Weltweite Armut, wachsende Ungleichheit
zwischen arm und reich, Klimawandel und Umweltzerstörung sowie die Krise des
Finanzsystems verlangen profunde Wechsel in unserem Wirtschafts- und
Politikmodell. Andersfalls nehmen wir in Kauf, dass Konflikte zunehmen und die Demokratie
gefährdet wird. Um diesen notwendigen Politikwechsel zu erreichen, begleitet
der C20 die politische Arbeit der G20 kritisch, versucht Einfluss zu nehmen und
im Sinne der Agenda 2030 Lösungen anzubieten.“
„Wenn wir gemeinsam auf diesem Planeten in Frieden leben
wollen,“ so Bornhorst weiter, „brauchen wir eine Politik, die auch die
Interessen der armen Menschen aus den globalen Süden berücksichtigt und
nicht nur die Interessen der zwanzig reichsten Industrie- und Schwellenländern.
Darum ist es so wichtig, dass zivilgesellschaftliche Gruppen im G20-Prozess
partizipieren und sich in den Ländern selbst ohne Einschränkungen engagieren
können. Das sei umso wichtiger, da weltweit populistische oder autokratische
Politik auf kurzsichtige nationale Interessen setzt und dadurch drängende
Probleme verschärft. Man erwarten also Taten von den G20 und einen
Politikwechsel im Sinne einer gerechten Globalisierung für alle.
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