Bonner Klimaverhandlungen unter Trump-Druck
Von diesem Montag an werden Regierungsvertreter aus aller Welt in Bonn über die
Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens beraten. Auf der Agenda steht
insbesondere die Arbeit am Regelwerk für das Abkommen, z.B. zur
Berichterstattung der Länder über geleisteten Klimaschutz, oder Art und Umfang
künftiger Selbstverpflichtungen. Auch Beratungen über die erste Überprüfung der
Wirksamkeit des Abkommens im nächsten Jahr werden stattfinden. Zudem geht es
darum, einen Beschluss für konkrete Hilfe für die ärmsten Länder, insbesondere
die Zukunft des Anpassungsfonds, vorzubereiten. Der Fonds finanziert konkrete
Projekte für die Anpassung an nicht mehr vermeidbare Folgen des Klimawandels,
besonders für die ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen in
Entwicklungsländern.
Mittlerweile haben fast 150 Länder den Vertrag ratifiziert
und damit ihren Willen bekundet, den Klimawandel zu begrenzen und die
Transformation der Weltwirtschaft anzugehen. Überschattet wird die Bonner Runde
wird überschattet von der Ankündigung Donald Trumps, in der kommenden Woche
über den Verbleib der USA im Pariser Klimaschutzabkommen und eine Rücknahme der
bisher geltenden Klimaschutz-Selbstverpflichtung zu entscheiden. Zwar wäre
diese Entscheidung, wenn sie tatsächlich kommt, formal kein Thema auf der
Bonner Verhandlungsagenda. Sie dürfte aber die Stimmung bei den Gesprächen
deutlich trüben.
Kein Wunder, dass vor allem NGOs nervös auf die Bonner
Verhandlungen blicken. Zum Start der
zweiwöchigen Bonner Gespräche forderte Oxfam die Regierungen auf, sich nicht
vom Störfeuer des US-Präsidenten beirren zu lassen und die Umsetzung des
Pariser Klimaschutzabkommens zügig fortzusetzen. Parallel dazu müsse die
Bundesregierung auf allen Kanälen Druck auf den US-Präsidenten ausüben, um ihn
von einer möglichen Entscheidung abzubringen, das Pariser Abkommen zu
verlassen. Germanwatch forderte von den Konferenzteilnehmern klare
Signale, dass sie das Pariser Klimaabkommen zügig umsetzen wollen. Das Pariser
Klimaabkommen sei schließlich nur so gut wie seine Umsetzung.
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