Geier bedrohen erneut Argentinien und auch neue Umschuldungen anderswo
Gestern hat der US-Supreme Court das Urteil eines
Manhattener Gerichts zugunsten des Geierfonds NML Capital gegen Argentinien bestätigt. Durch das Urteil wird nun
Argentinien gezwungen, die Staatsanleihen, die NML Capital billig auf dem Sekundärmarkt gekauft hat, in voller
Höhe zu bedienen, sobald es Zahlungen an die Inhaber beim Schuldentausch
2005/2010 ausgegebenen Anleihen leistet. Damals hatten 90% der Anleihegläubiger
des 2002 pleite gegangenen Staates auf rund 70% des Nennwerts ihrer alten
Anleihen verzichtet.
Die 1,3 Mrd. US-Dollar, die Argentinien nun zahlen muss, wenn es sich nicht gänzlich vom US-Kapitalmarkt zurück ziehen will, beleben nicht nur die Gerüchte von einer erneuten Staatspleite des südamerikanischen Landes. Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández Kirchner hat inzwischen erklärt, sie könne das Land nicht einer solchen Erpressung unterwerfen. Wörtlich in einer Rede sagte sie: "Wir sehen uns in der Pflicht, unsere Gläubiger zu bezahlen, aber nicht zu Opfern der Erpressung von Spekulanten zu werden." Erst in der vergangenen Woche musste Argentinien der Zahlung von knapp 10 Mrd. US-Dollar in den kommenden drei Jahren an seine Gläubigerregierungen im Pariser Club zustimmen (>>> Argentinien verweigert sich dem IWF).
Die Praxis der Geierfonds nannte Fernández "unethisch". Das Hedgefonds-Konsortium hätte die Forderungen 2008 für 48,7 Mio. Dollar gekauft, aber allein 2014 eine Wertsteigerung von 1608% verzeichnet. "Ich glaube, nicht einmal im organisierten Verbrechen gibt es Gewinnsätze von 1608% in so kurzer Zeit", sagte sie.
Die 1,3 Mrd. US-Dollar, die Argentinien nun zahlen muss, wenn es sich nicht gänzlich vom US-Kapitalmarkt zurück ziehen will, beleben nicht nur die Gerüchte von einer erneuten Staatspleite des südamerikanischen Landes. Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández Kirchner hat inzwischen erklärt, sie könne das Land nicht einer solchen Erpressung unterwerfen. Wörtlich in einer Rede sagte sie: "Wir sehen uns in der Pflicht, unsere Gläubiger zu bezahlen, aber nicht zu Opfern der Erpressung von Spekulanten zu werden." Erst in der vergangenen Woche musste Argentinien der Zahlung von knapp 10 Mrd. US-Dollar in den kommenden drei Jahren an seine Gläubigerregierungen im Pariser Club zustimmen (>>> Argentinien verweigert sich dem IWF).
Die Praxis der Geierfonds nannte Fernández "unethisch". Das Hedgefonds-Konsortium hätte die Forderungen 2008 für 48,7 Mio. Dollar gekauft, aber allein 2014 eine Wertsteigerung von 1608% verzeichnet. "Ich glaube, nicht einmal im organisierten Verbrechen gibt es Gewinnsätze von 1608% in so kurzer Zeit", sagte sie.
Viel weit reichender sind die Folgen des
US-Urteils für künftige Staatspleiten auch anderer Länder. Denn es schafft für
alle Gläubiger einen starken Anreiz, sich künftig nicht mehr an freiwilligen
Umschuldungen von zahlungsunfähigen Staaten zu beteiligen. Schließlich müssen
sie befürchten, dass ihre Zugeständnisse nicht mehr dem Schuldner zugute kommen
– und damit der Sicherheit ihrer verbliebenen Forderungen. Vielmehr profitieren
künftig diejenigen Gläubiger, die sich einer Vereinbarung verweigern. Um genau
dies zu verhindern hatten neben den Inhabern der neuen argentinischen Anleihen
und allen größeren Kirchen und Religionsgemeinschaften der USA im JubileeUSA-Network auch die
US- und die französische Regierung sowie die Weltbank den Gerichtshof
aufgefordert, der Klage Argentiniens stattzugeben.
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